Der abermals trockene Sommer hat den Wasserhaushalt in Nordrhein-Westfalen erneut belastet. Obwohl es im Oktober viel regnete, sind tiefere Bodenschichten immer noch zu trocken. Und in den Talsperren ist deutlich weniger Wasser als vor einem Jahr. (c) proplanta
Dies geht aus dem neuesten, der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden hydrologischen Monatsbericht des Landesumweltamts (Lanuv) für den vergangenen Monat hervor. «Eine Durchsickerung in die tieferen Schichten erfolgte jedoch bisher nicht.» In den tieferen Bodenschichten herrschten weiterhin fast im ganzen Land schwere bis extreme
Dürreverhältnisse.
Laut Lanuv fielen im Oktober in NRW im Schnitt 84 Liter Regen pro Quadratmeter. Dies seien 15 Liter mehr als im langjährigen Mittel von 1881 bis 2017. Der Zeitraum April bis Oktober 2020 gehört laut Lanuv trotz des jüngsten Regens zu den zehn niederschlagsärmsten entsprechenden Perioden seit 1881.
Auch die
Grundwasserstände liegen weiterhin auf niedrigem Niveau. 94 Prozent lägen unterhalb der langjährigen Vergleichswerte, so das Lanuv. «Der Anteil signifikant zu niedriger Grundwasserstände (73 Prozent) stieg auf hohem Niveau gegenüber dem Vormonat (67 Prozent) nochmals weiter an.» Im Vergleich zum Beginn der Dürrephase im Herbst 2017 lägen 87 Prozent der gemessenen Grundwasserstände niedriger.
In manchen Talsperren führten indes die teilweise überdurchschnittlichen Regenmengen zu einem leichten Anstieg der Füllstände. Bereits bei weiteren durchschnittlichen
Niederschlägen könnten sich die Talsperrenfüllstände weiter erholen. Allerdings lag der Gesamtfüllstand Ende Oktober mit 53 Prozent vom sogenannten Vollstau weiterhin unterhalb des Niveaus von Oktober 2019 (63 Prozent). Im November rechnen die Wasserexperten mit einem Wechsel von trockenen und nassen Abschnitten.