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20.04.2019 | 03:00 | Osterfeuer-Brauch 

Osterfeuer: Ist dieser Brauch noch nötig?

Düsseldorf - Feinstaub, Rauch und Gefahr für Tiere: Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) kritisiert den Osterfeuer-Brauch.

Osterfeuer
Seit Jahrhunderten werden traditionell an Ostern Feuer entzündet. Für die Menschen ist es ein Brauch, für Tiere können die Feuer tödlich enden. (c) proplanta
«Angesichts der Belastungen für die Umwelt kann man sich fragen: Ist der Brauch noch nötig», sagte eine Nabu-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Die Feuer verschmutzen die Luft mit Feinstaub. Das sei schlecht für Vögel, erklärte die Sprecherin. In den teils Tage zuvor aufgeschütteten Holzhaufen nisteten sich Igel oder Mäuse ein. Wenn das Holz vor dem Entzünden nicht umgeschichtet werde, könnten die Tiere verbrennen.

Anders sehen das Veranstalter von Osterfeuern: Der Brauch gehöre zu Ostern wie das Eiersuchen, sagte etwa Josef Hamzek. In seinem Reitsportzentrum bei Neuss wird am Samstag ein Osterfeuer entzündet - wie in den 15 Jahren zuvor auch. Dafür müssen Feuerlöscher bereit stehen, Zufahrtswege frei bleiben und Abstände zu Bäumen und Gebäuden eingehalten werden. Es gebe immer mehr Auflagen, kritisierte Hamzek. In Neuss sind laut Stadt 13 Feuer angemeldet. Die Zahlen sind seit Jahren konstant.

Um Rauchentwicklung zu vermeiden, dürfen weder Sperrmüll noch Wurzeln verbrannt werden, berichtete der Vorsitzende als Düsseldorfer Kleingartenvereins «Königsbusch», Heino Kuske. Bei dem Verein gibt es den Osterfeuer-Brauch seit 30 Jahren. Kuske melde das Osterfeuer jedes Jahr an, da der Verein in der Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens liege. Grundsätzlich müssten nach Angaben der Stadt Düsseldorf Osterfeuer seit 2018 nicht mehr angezeigt werden. Die Belastungen sollen aber in vertretbarem Rahmen gehalten werden.

Private Osterfeuer könnten in Köln nicht genehmigt werden, teilte die Stadt mit. Für Veranstaltungen dieser Art brauche es ein öffentliches Interesse. Lediglich sechs offizielle Osterfeuer gebe es in diesem Jahr. Eins weniger als 2018.

Den Osterfeuer-Brauch gibt es seit Jahrhunderten. Die Tradition geht auf einen heidnischen Brauch zurück, mit dem der Winter verabschiedet und der Frühling begrüßt wurde. Für die Christen wurde das Feuer später zu einem Zeichen für Jesus Christus, da er an Ostern von den Toten auferstanden sein soll.

In diesem Jahr haben die Behörden in Nordrhein-Westfalen am Wochenende die Waldbrandgefahr besonders im Blick. Im Regierungsbezirk Münster sollten die Osterfeuer trotz der Trockenheit wie geplant stattfinden, hieß es von der Bezirksregierung am Donnerstag. Die Waldbrandgefahr in NRW lag laut Deutschem Wetterdienst (DWD) bei Stufe drei von fünf. Die Feuerwehr riet dazu, ausreichend Abstand zwischen den Osterfeuern und Wäldern, Hecken und Gebäuden zu lassen.

Einige Kommunen in Brandenburg hatten aufgrund der Waldbrandgefahr ihre Osterfeuer abgesagt. In Nord- und Süd-Brandenburgs galt am Donnerstag laut DWD die höchste Gefahrenstufe fünf für die Wälder.
dpa/lnw
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