Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.06.2021 | 15:33 | Chemikalien-Belastung 

PFC-Verschmutzung in Baden-Württemberg: 17 Kommunen schreiben an Kretschmann

Rastatt - 17 mittelbadische Kommunen wollen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) Hilfe bei der Beseitigung von PFC.

Belasteter Boden?
Bild vergrößern
(c) proplanta
PFC steht für per- und polyfluorierte Chemikalien, die gesundheitsschädlich und in der Natur kaum abbaubar sind. Ein Umweltskandal rund um diese Stoffe bewegt Mittelbaden seit Jahren.

In einer am Freitag von der Stadt Rastatt veröffentlichten Resolution zur Grundwasserverunreinigung durch PFC fordern sie den Ministerpräsidenten zum Handeln auf. Böden und Grundwasser der Kommunen seien dauerhaft belastet.

«Es geht um das Menschenrecht auf gesundheitlich unbedenkliches Trinkwasser und die Verantwortung der Politik, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen», heißt es in der Mitteilung der Oberbürgermeister aus Baden-Baden, Rastatt, Bühl und Gaggenau sowie der Bürgermeister aus Hügelsheim, Kuppenheim, Iffezheim, Gernsbach, Muggensturm, Ötigheim, Sinzheim, Bischweier, Steinmauern, Elchesheim-Illingen, Bietigheim, Ottersweier und Durmersheim.

Sie fordern, dass die PFC-Verunreinigung bei der derzeitigen Überarbeitung der Gewässer-Bewirtschaftungsplanung angemessen berücksichtigt wird. Der bisherige Entwurf sei völlig unzureichend, gerade im Hinblick auf die Trinkwasserversorgung. Auch müssten Wasserversorger eine verlässliche Finanzierungsgrundlage haben.

Es könne nicht sein, dass private Verbraucher für Schäden geradestehen müssten, die sie nicht verursacht haben. Zudem rufen die Rathauschefs das Land auf, praktische Handreichungen und Finanzierungsangebote für den Umgang mit den neuen EU-PFC-Grenzwerten zu erarbeiten.

In der Region Rastatt/Baden-Baden sind demnach nach bisherigen Erkenntnissen 1.159 Hektar Bodenfläche und rund 55 Quadratkilometer Grundwasseroberfläche mit PFC verunreinigt. «Letzteres entspricht in etwa der Größe des Ammersees in Bayern», heißt es in der Mitteilung. Für die Trinkwasserversorgung der betroffenen Städte und Gemeinden sei dies eine besorgniserregende Herausforderung.
dpa/lsw
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Wenig Pestizidrückstände in Lebensmitteln

 Verseuchung mit Umweltgift PFC kostete bisher Millionen

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich