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24.04.2016 | 14:40 | Belastetes Trinkwasserreservoir 

Pflanzenschutzmittel verunreinigen Grundwasser im Ried

Frankfurt / Wiesbaden - Das Trinkwasserreservoir des Rhein-Main-Gebiets, das hessische Ried, ist nach Recherchen von Umweltschützern durch Chemikalien belastet.

Trinkwasser im Rhein-Main-Gebiet
Spurenstoffe wie Arzneien sorgen dort für Probleme. Die Untersuchungen dazu seien noch nicht abgeschlossen, heißt es offiziell. Für das Trinkwasser gebe es aber keinen Anlass zur Besorgnis. (c) proplanta
An einigen Wasserwerken komme es durch Versickerung von Schadstoffen teils zur Überschreitung der bundesweit geltenden Orientierungswerte, berichtete der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Freitag in Frankfurt unter Berufung auf offizielle Messungen.

Das Umweltministerium in Wiesbaden bestätigte, dass «Spurenstoffe» im Grundwasser derzeit untersucht würden. Mit Ergebnissen sei aber erst im kommenden Monat zu rechnen.

Betroffen sind laut BUND Wasserwerke, die für die örtliche Versorgung und für den Großraum Rhein-Main zuständig seien. Ursache seien belastete Bäche, deren Wasser in sandige Böden versickert. Die Bäche führten große Mengen Abwasser aus Kommunen sowie Industrie mit, das nur unzureichend gereinigt sei.

Es gehe um Arzneimittelrückstände, Pflanzenschutzmittel und Haushaltschemikalien, die mit der üblichen Kläranlagentechnik nicht zurückgehalten werden könnten. Für die meisten dieser Chemikalien gebe es keine verbindlichen Grenzwerte, sondern nur «Orientierungswerte». Der BUND forderte nach Schweizer Vorbild eine Aufrüstung der Kläranlagen im Ried, um Chemikalien zurückzuhalten. 

Im Ministerium hieß es, das Trinkwasser sei nicht gefährdet. Bei den «gesundheitlichen Orientierungswerten» der Stoffe gebe es derzeit keine Überschreitungen. Die Werte seien jeweils so niedrig angesetzt, dass auch bei lebenslanger Aufnahme der betreffenden Substanz kein Anlass zu Besorgnis bestehe.

Allerdings müsse der Eintrag von Spurenstoffen wie etwa durch handelsübliche Arzneimittel in Fließgewässern und Grundwasser «deutlich reduziert» werden, hieß es weiter aus Wiesbaden. Dies könne mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe in Kläranlagen gelingen. Dazu laufe derzeit ein Forschungsprojekt an der Kläranlage in Langen.
dpa/lhe
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