Bis spätestens 2032 soll der Großteil des anfallenden Klärschlamms in zwei neuen Anlagen in Kiel und Stapelfeld verbrannt werden, um daraus den Rohstoff Phosphor zu gewinnen, wie Umwelt-Staatssekretär Tobias Goldschmidt am Dienstag nach einer Kabinettssitzung sagte.
Hintergrund der Regierungspläne ist eine Bundesregelung, wonach aus
Klärschlamm nach einer
Übergangsfrist ab 2029 Phosphor zurückgewonnen werden muss. Bislang würden im Norden zwei Drittel des Schlamms mit Kalk angereichert auf den Feldern als Dünger ausgebracht, sagte Goldschmidt.
Bis spätestens 2032 sollen jährlich 49.000 Tonnen in die Verbrennung gehen und nur noch 14.000 Tonnen auf den Äckern landen. Klärschlamm enthält unter anderem
Schwermetalle,
Kupfer und Mikroplastik.
«Der Rohstoff Phosphor ist wichtig für die Ernährungssicherheit», sagte Goldschmidt. Die weltweiten Reserven reichten aber nur noch wenige Jahrzehnte. Durch die Verbrennung großer Mengen des Klärschlamms würden zudem Wasser und Boden geschützt. Nach den Plänen der Regierung sollen die beiden neuen Verbrennungsanlagen rechnerisch den gesamten Klärschlamm im Land aufnehmen können.
Konkret verabschiedete die Landesregierung am Dienstag einen Abfallwirtschaftsplan Klärschlamm. Bis 20. Oktober können Bürger Stellung nehmen, parallel werden öffentliche Entsorgungsträger und Verbände dazu gehört.