Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.03.2011 | 19:37 | Steigender Meeresspiegel 

Polare Inlandeis-Schmelze lässt Meere immer schneller ansteigen

Washington - Die polaren Eisschilde - also das grönländische und antarktische Inlandeis - schrumpfen nach einer neuen Studie immer schneller.

Steigender Meeresspiegel
(c) proplanta
Demnach ist dieser Prozess inzwischen zur Hauptursache des globalen Meeresspiegel-Anstiegs geworden - stärker noch als der Verlust an Gletschereis und das Schmelzen von kleineren Eiskappen.

Die Wissenschaftler um Eric Rignot vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Pasadena und der Universität von Kalifornien in Irvine analysierten für ihre Studie Daten von 1992 bis 2009. Nach Angaben von Rignot ist es nicht überraschend, dass die polaren Eisschilde die künftige Meeresspiegel-Höhe bestimmten, weil die Eismasse viel umfangreicher sei als die von Gletschern. Die Überraschung liege im Tempo der Entwicklung - darin, dass es «jetzt schon passiert».

So ergab die am Dienstagabend von der American Geophysical Union (AGU) veröffentlichte Studie bei den polaren Eisschilden zusammen einen durchschnittlichen jährlichen Verlust an Masse von 475 Milliarden Tonnen. Das sei genug für einen durchschnittlichen globalen Meeresspiegel-Anstieg von jährlich 1,3 Millimetern. Dagegen belief sich die Schmelze von Gletschern und kleineren Eiskappen auf durchschnittlich 402 Milliarden Tonnen pro Jahr.

Das Schrumpfen des Inlandeises habe sich von Jahr zu Jahr rapide beschleunigt, heißt es. Jedes Jahr seien zusammen durchschnittlich 36,3 Milliarden Tonnen mehr verloren gegangen als im Jahr davor.

Wenn sich der Trend fortsetze, so Rignot, werde der Meeresspiegel wahrscheinlich bedeutend höher steigen als 2007 vom Weltklimarat, dem Intergovernmental Panel on Climate Change der UN (IPCC), vorausberechnet. Laut der Studie könnte er bis 2050 um 32 Zentimeter anschwellen: 15 Zentimeter durch das Schwinden der Eisschilde, 8 Zentimeter durch die Schmelze von Gletschern und Eiskappen sowie 9 Zentimeter durch die thermische Ausdehnung der Ozeane.

Die Studie basiert auf zwei wissenschaftlichen Messmethoden, für die unter anderem Satellitendaten genutzt wurden. Die Ergebnisse sind im Fachblatt «Geophysical Research Letters» vom März veröffentlicht.

«Das ist eine wichtige Studie, weil nach dem letzten IPCC-Bericht für die polaren Eisschilde ein etwa gleicher Beitrag zum Meeresspiegelanstieg abgeschätzt wurde wie für Gebirgsgletscher und kleinere Eiskappen. Rignot und Koautoren beschreiben einen zukünftig zunehmend größeren Beitrag der polaren Eisschilde», kommentierte Prof. Frank Wilhelms vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven die Untersuchung. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken