Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
07.07.2022 | 15:56 | Viele Wespen und Schmetterlinge 

Profitieren Insekten von der momentanen Trockenheit?

Wetzlar - Sie sind nützlich, nervig und in diesem Jahr voraussichtlich besonders zahlreich: Der bisher trockene und warme Sommer in Hessen dürfte in diesem Jahr viele Wespen hervorbringen.

Wespe
Sommerzeit - Wespenzeit: Schon bald dürften die schwarz-gelben Insekten wieder die Grillabende unsicher machen. Der bislang warme und trockene Sommer kommt ihnen nicht ungelegen. (c) proplanta
Ab etwa Ende Juli, wenn die letzte Generation der weiblichen Tiere dieses Sommers ausfliegt und nur noch nach Futter für sich selbst Ausschau hält, werden die eigentlich nützlichen Insekten an Kaffeetafeln und auf Grillpartys im Garten lästig, wie Biologe Berthold Langenhorst vom Naturschutzbund (Nabu) Hessen sagte. Vor allem Fleisch und Süßes ziehen Wespen an.

Derzeit seien die Arbeiterinnen gut beschäftigt mit der Futtersuche für die Larven und sorgten so dafür, dass die Völker wachsen, sagte Langenhorst der Deutschen Presse-Agentur in Wetzlar. Dabei helfe die trockene Witterung, die für andere Arten wie die Amphibien katastrophal sei. Ist es feuchter und kühler, werden die Larven von Wespen und anderen Insekten von Pilzen befallen und sterben ab - davon bleiben sie in diesem Jahr verschont. Auch Hummeln und viele Schmetterlingsarten profitieren davon, wie zuletzt die Nabu-Insektenzählung gezeigt hatte.

Dennoch bestätigte die Zählung auch den fortschreitenden Verlust der Artenvielfalt, wie Langenhorst deutlich machte. So seien unter den Schmetterlingen nur wenige Arten gesichtet worden, die mit nährstoffreichen Bedingungen im Umfeld landwirtschaftlicher Flächen zurechtkommen.

Dazu gehört das farbenfrohe Tagpfauenauge, der Kleine Fuchs, der Schachbrettfalter, die Kohlweißlinge sowie das Große Ochsenauge. Arten, die eine nährstoffärmere Umgebung benötigen wie die meisten Bläulinge, fanden sich hingegen kaum noch. Schmetterlinge gelten als guter Gradmesser für den Zustand ihrer Umgebung.

Dass die Wespen Menschen nah kommen, liege daran, dass sie Nahrung in der Nähe von Personen wahrnehmen, zugleich kurzsichtig seien. «Sie wollen von uns maximal Kuchen und Schnitzel, aber sie wollen uns nicht angreifen», sagte der Biologe. Vielmehr fühlten sich die Tiere nur dann selbst angegriffen, wenn Menschen Abwehrbewegungen machten.

Wer allergisch auf die Stiche reagiere, sollte aber auf jeden Fall möglichst Abstand halten und beispielsweise nicht ungeschützt eine Gartenparty in der Nähe eines Wespennestes feiern und immer entsprechende Medikamente griffbereit halten.

Wespen, die dem Menschen nahe kommen, um Nahrungsmittel zu ergattern, gehörten zu den beiden Arten Deutsche und Gemeine Wespe, sagte Langenhorst. Auch die Sächsische Wespe sei hierzulande verbreitet, doch seien die Tiere und ihre Nester deutlich kleiner, und sie interessierten sich üblicherweise nicht für die Menschen.
dpa/lhe
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 24 Millionen Menschen von Dürre im Süden Afrikas betroffen

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Faulbrut bei Bienen - München richtet Sperrzone ein

 Es geht wieder los: Eichenprozessionsspinner in Aktion

 Erster größerer Waldbrand des Jahres in Spanien

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken