«Aber anders als in anderen Ländern gibt es in Italien keinen Interventionsplan, weil dafür kein Geld da ist», zitierte die Zeitung «Corriere della Sera» am Dienstag den Forschungsleiter Silvio Greco. Derzeit befänden sich die Medusen zwar noch in sicherer Entfernung von den Stränden, jedoch bewegten sich die Schwärme mit den Strömungen fort: «Da reicht schon ganz wenig aus, um sie in Richtung Ufer zu treiben.»
Quallen seien überall im Mittelmeer vorhanden, jedoch gingen andere Länder entschiedener gegen die Tiere vor, hieß es. An der Côte d'Azur etwa würden Netze gespannt, um eine Invasion zu vermeiden. Die Gründe für die immer stärkere Vermehrung der giftigen Tiere seien unterdessen vielseitig, erklärte Quallen-Spezialist Josep-Maria Gili.
Der
Klimawandel, die zunehmende Wasserverschmutzung in Küstennähe und die stetig schrumpfende Zahl von Thun- und Schwertfischen, die sich von Medusen ernähren, trügen zum Problem bei.
Vor Italiens Küsten finden sich vor allem zwei Quallenarten: Die durchsichtige Leuchtqualle
Pelagia noctiluca mit ihren bis zu einen Meter langen Fangtentakeln und die Lungenqualle
Rhizostoma pulmo. Beide können durch ihr Nesselgift bei Menschen stechende Schmerzen auslösen. Auch vor der Urlaubsinsel Mallorca, an der Côte d'Azur und an der spanischen Festlandküste waren in diesem Sommer bereits Quallenplagen gemeldet worden. (dpa)