Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.10.2021 | 15:32 | 35 Jahre nach Tschernobyl 

Radioaktive Belastung von Wildpilzen: Nimmt sie weiter ab?

Erlangen - Die in den bayerischen Wäldern wachsenden Speisepilze können meist bedenkenlos gegessen werden.

Speisepilze
Landesamt: Radioaktive Belastung in Wildpilzen nimmt weiter ab. (c) proplanta
Darauf hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Donnerstag hingewiesen. Die in der Vergangenheit häufig beobachtete Belastung mit Radioaktivität in Folge der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl von 1986 gehe weiter zurück.

35 Jahre nach dem Atomunfall gibt es allerdings immer noch einzelne Pilze, die erhöhte Cäsium-137-Werte haben. Die Wildpilze nehmen die radioaktive Substanz aus dem Waldboden auf. Laut LGL wurden 2019 noch in zwei Pilzproben eine Überschreitung des EU-Radiocäsium-Grenzwerts von 600 Becquerel pro Kilogramm festgestellt. Im vergangenen Jahr sei dies bei einem Pilz der Fall gewesen, im laufenden Jahr sei noch keine Überschreitung entdeckt worden.

Das Landesamt empfiehlt, bei der Pilzsuche besonders aufzupassen. Die Sammler sollten giftige Pilze erkennen, außerdem dürften bestimmte geschützte Arten nur in geringen Mengen mitgenommen werden.

Auch den Pilzen aus dem Supermarkt bescheinigt das LGL eine gute Qualität. Pilze seien jedoch leicht verderblich und könnten durch den Transport beeinträchtigt sein, warnte LGL-Präsident Walter Jonas. «Vor dem Kauf lohnt daher vor allem bei Wildpilzen ein kritischer Blick. Zum Beispiel sollte man auf Verfärbungen, Fäulnis oder Schimmelbefall achten.»

Auch das Bundesamt für Strahlenschutz hatte vor einem Monat bereits darauf hingewiesen, dass vor allem in Süddeutschland noch einige Pilzarten stark erhöhte Mengen des radioaktiven Isotops Cäsium-137 enthielten. «Gelegentlich auch höher belastete Pilze zu verzehren, ist zwar nicht verboten.

Dennoch sollte man sich über die üblicherweise stärker belasteten Pilzarten informieren und sie im Wald stehen lassen, um eine unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden», sagte die Präsidentin des Bundesamts, Inge Paulini. Die Belastung sei in den vergangenen Jahren aber zurückgegangen.
dpa/lby
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Etwas mehr Champignons in 2023 geerntet

 Weniger Speisepilze in Thüringen produziert

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken