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26.06.2012 | 20:15 | Siebenschläfer-Regel 

Sieben Wochen Regen wegen Siebenschläfer?

Offenbach - Sieben Wochen Regen, Schauer und Gewitter? Wenn die alte Siebenschläfer-Regel zuträfe, würde der Sommer in weiten Teilen Deutschlands eher nass.

Regenwetter
(c) proplanta
«Wenn's am Siebenschläfer gießt, sieben Wochen Regen fließt», lautet die Bauernregel. Am Mittwoch, dem Siebenschläfertag, bringt Tief «Lisa» aus Westen Regen, der sich im Lauf des Tages über der Mitte Deutschlands ostwärts ausbreitet und auch Gewitter im Gepäck hat. Nur der äußerste Norden und der Süden bekommen keinen Regen ab, dort gibt es auch Wolkenlücken, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach voraussagt.

Das sei aber kein Vorzeichen für die kommenden sieben Wochen, versicherte DWD-Meteorologe Simon Trippler am Dienstag. Zwar bilde sich tatsächlich Ende Juni/Anfang Juli oft eine stabile Wetterlage aus, «aber dafür darf man nicht nur einen Tag betrachten.» Bis zum 10. Juli müsse man schon schauen. Der Sommer ist also noch nicht gelaufen.

Und in den nächsten Tagen sieht es nach der Prognose der Meteorologen gar nicht so schlecht aus. Zum Wochenende wird es wärmer, am Freitag liegen die Temperaturen zwischen 20 Grad im Norden und 30 Grad im Süden. Dazu gibt es Wärmegewitter, die auch heftig ausfallen können. Am Wochenende wird voraussichtlich eine Luftmassengrenze über Deutschland liegen, die kühlere Luft im Norden von feucht-warmer im Süden trennt.

Der Siebenschläfertag galt über Jahrhunderte als Weichensteller für das Sommerwetter. Der Statistik zufolge trifft das auch in bis zu 70 Prozent der Jahre zu, wenn nicht nur der eine Tag gewertet wird. Die moderne Meteorologie hat eine Erklärung: Entscheidend sei der Verlauf des sogenannten Jetstreams mit starkem Wind in großer Höhe. Liege seine Bahn nördlich von Deutschland, herrsche sonniges und warmes Wetter, verlaufe sie südlich, dominiere Regen. Derzeit beschreibe der Jetstream aber keine gerade Bahn, sondern mache Kurven, erläuterte Meteorologe Trippler. Und so ist noch ungewiss, wie der Sommer 2012 wird.

Der Name Siebenschläfer geht auf eine Legende von sieben schlafenden Jünglingen zurück. Sie sollen während der Christenverfolgung im Jahr 251 in eine Höhle eingemauert worden sein. Am 27. Juni 446 erwachten sie und bezeugten den Glauben an die Auferstehung. Bis ins 18. Jahrhundert wurden die Sieben als Heilige verehrt und galten als Schutzpatrone gegen Schlaflosigkeit.

Das gleichnamige Nagetier hat mit dem Wetter rein gar nichts zu tun. Der Siebenschläfer (lateinisch: Glis glis) sei zwar total verschlafen und erst im Mai aus dem Winterschlaf erwacht, aber «für das Sommerwetter der nächsten sieben Wochen ist er nicht verantwortlich», heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Wildtier Stiftung. Das Wetter sei dem knapp 100 Gramm schweren nachtaktiven Tier völlig egal. Bis zum September, wenn er sich wieder schlafen legt, muss er sich mit Bucheckern, Kastanien oder Eicheln eine dicke Speckschicht anfressen. (dpa)
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