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10.02.2021 | 11:32 | Minusgrade 

Rekordverdächtige Kälte in Deutschland

Offenbach / Berlin / Hannover - Bibberkälte mit Tiefstwerten bis zu minus 26,7 Grad - das Winterwetter hat Deutschland weiter im Griff. Am Mittwoch kommt es daher immer noch zu Problemen im Zugverkehr in Deutschland.

Rekordkälte
«Kältepol» Thüringen - Tiefstwert von minus 26,7 Grad. (c) proplanta
«Auch heute und in den nächsten Tagen müssen Reisende in vielen Teilen des Landes witterungsbedingt mit erheblichen Einschränkungen im Nah- und im Fernverkehr rechnen», sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn.

In der Nacht zu Mittwoch hatte Deutschland eine besonders kalte Mitte mit «Kältepol» Thüringen: Nach vorläufigen Ergebnissen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden dort die niedrigsten Werte gemessen. Mühlhausen lag dabei mit minus 26,7 Grad an der Spitze, gefolgt von Olbersleben mit minus 26 Grad und Dachwig mit minus 25,7 Grad.

Von deutschen Kälterekorden sind diese Werte nach DWD-Angaben allerdings noch deutlich entfernt: Auf der Zugspitze wurden schon einmal minus 35,6 Grad gemessen, während der historische Rekord jenseits der Berggipfel in den 70 er Jahren im sächsischen Marienberg mit minus 35,5 Grad verzeichnet wurde.

Auf den Autobahnen ist das befürchtete erneute Chaos am Mittwochmorgen aber ausgeblieben: Auf der A2 bei Bielefeld hat sich die Verkehrslage nach dem Schneechaos am Dienstag weitestgehend beruhigt. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, rollte der Verkehr am Mittwochmorgen. Derzeit bestehe aber noch eine «latente Gefahrenlage» durch Lastwagen, die auf dem Standstreifen parkten, weil die Fahrer ihre Ruhezeiten einhalten müssen - und schliefen.

In anderen Bundesländern meldeten die Polizeistellen nur vereinzelt Glätteunfälle. In Schleswig-Holstein war die A7 im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Fahrtrichtung Hamburg zeitweise vollständig gesperrt, nachdem ein Räumfahrzeug gebrannt hatte. In Mecklenburg-Vorpommern lagen der Polizei auch für die Küstenregionen keine Unfallmeldungen vor. Auch in Thüringen zeigte sich ein Polizeisprecher erleichtert, dass sich die Lage normalisiert habe. «Wir sind froh darüber, dass es nicht noch mal geschneit hat.»

Zwar soll es nun insgesamt weniger Schnee geben, die Temperaturen bleiben aber im Eiskeller. «Hoch «Gisela» sorgt mit einer nordöstlichen bis östlichen Strömung auch in den kommenden Tagen für verbreitet frostige Temperaturen tagsüber und nachts für strenge, über Schnee bei Aufklaren auch sehr strenge Fröste um minus 20 Grad», erläuterte DWD-Meteorologe Jens Bonewitz. Von Donnerstag an werde sich - anders als bisher - auch im Süden Deutschlands die Kaltluft komplett durchsetzen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer rechnet weiter mit Beeinträchtigungen durch das extreme Winterwetter. Der CSU-Politiker sagte am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur: «In vielen Regionen Deutschlands beginnt die Lage sich allmählich zu beruhigen. Bis alles wieder seinen gewohnten Gang geht, kann es aber noch etwas dauern. Strecken- und gebietsweise bleiben Beeinträchtigungen.»

Auch die Binnenschifffahrt ist vom Winterwetter betroffen: Von Mittwochabend an würden der Mittellandkanal und der Elbe-Seitenkanal gesperrt, wie das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Braunschweig mitteilte. Der Mittellandkanal ist mit gut 320 Kilometern die längste künstliche Wasserstraße in Deutschland.

Unterdessen verstärkten Hilfsorganisationen ihren Einsatz für Obdachlose und versorgten sie vielerorts mit warmem Essen, Getränken, Kleidung, Schlafsachen und Hygieneartikeln. Die Coronavirus-Pandemie verschärft die Situation der Bedürftigen zusätzlich, wie es etwa von der Diakonie hieß, dem Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirchen.
dpa
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