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26.11.2015 | 08:27 | Biodiversitätsstrategie 

Rheinland-Pfalz mit neuem Konzept für Artenvielfalt

Mainz - Tag für Tag wird in Rheinland-Pfalz eine Fläche von 60 mal 100 Metern Wald oder Wiesen überbaut, so dass immer weniger Platz für Tier- und Pflanzenarten bleibt.

Schmetterlinge schützen
Die Befunde klingen dramatisch - jetzt soll eine neue Strategie zur Erhaltung der natürlichen Lebenswelt beitragen. Die rot-grüne Landesregierung setzt dabei auf ein einvernehmliches Miteinander von Naturschutz und Wirtschaftsinteressen. (c) proplanta
«Wenn das so weitergeht, ist in 28 Jahren die landwirtschaftliche Fläche weg, und Wald gibt es dann auch keinen mehr», sagte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) bei der Vorstellung der ersten «Biodiversitätsstrategie» für Rheinland-Pfalz am Mittwoch in Mainz.

Das Konzept für die Bewahrung der Artenvielfalt setze die 2007 auf Bundesebene beschlossene Richtlinie um und enthalte konkrete Handlungsziele, sagte Höfken. Zur konkreten Beobachtung der weiteren Entwicklung sollen im nächsten Jahr 46 Indikatoren aufgestellt werden, etwa der Bestand von bestimmten Tier- oder Pflanzenarten, die für bestimmte Ökotypen charakteristisch sind.

Zurzeit seien 50 Prozent der Brutvogelarten im Land und 65 Prozent der Schmetterlinge gefährdet, sagte Höfken. Die Situation ist deswegen so dramatisch, weil viele Arten aufeinander angewiesen sind: «Die Ackerwildkräuter stehen auf dem Speiseplan von Schmetterlingsraupen», führte die Ministerin aus. «Diese wiederum werden von Laufkäfern benötigt, welche die Nahrungsgrundlage der Feldlerche sind.» Für die Landwirtschaft ist die Bestäubungsleistung der Insekten von zentraler Bedeutung.

Die Strategie sei das Ergebnis eines Dialogs mit anderen Ressorts der Landesregierung und mit unterschiedlichen Verbänden, sagte Höfken und fügte hinzu: «Wir setzen auf Partnerschaft mit den Landnutzern.»

Der Landesvorsitzende des Naturschutzbunds (Nabu), Siegfried Schuch, sagte, die Natur lasse sich «nicht unter eine Käseglocke stellen». In den meisten Fällen könne aber eine Lösung gefunden werden, die sowohl den Interessen von Infrastruktur- und Wirtschaftsprojekten als auch denen des Naturschutzes gerecht werde. Als Beispiel nannte der zuständige Referatsleiter im Landesumweltministerium, Torsten Kram, die Errichtung von Grünbrücken zur Verbindung von Lebensräumen bei Straßenbauprojekten.
dpa
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