Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.01.2023 | 07:35 | Polarforschung 

Riesiger Eisberg in Antarktis abgebrochen

Cambridge - In der Antarktis ist ein enorm großer Eisberg abgebrochen.

Eis
Eisberg von etwa der Größe Londons in der Antarktis abgebrochen. (c) proplanta
Der rund 1.550 Quadratkilometer - also fast den Ausmaßen der Millionenstadt London samt Außenbezirken entsprechend - große Eisklotz habe sich am vergangenen Sonntag während einer Springflut vom sogenannten Brunt-Eisschelf in der Antarktis gelöst, teilte die Polarforschungsorganisation British Antarctic Survey (BAS) mit.

«Diese Abspaltung haben wir erwartet, sie ist Teil des natürlichen Verhaltens des Brunt-Schelfeises. Das hängt nicht mit dem Klimawandel zusammen», sagte der BAS-Gletscherforscher Dominic Hodgson einer Mitteilung zufolge. Den Abbruch eines rund 1.200 Quadratkilometer großen Eisberges im vergangenen Jahr hatten Forscher hingegen mit der Erderwärmung in Zusammenhang gebracht, da sich das Schmelzen des Meereises durch höhere Temperaturen deutlich beschleunigt hat.

Der Spalt in der Eisdecke, der mit «Chasm-1» sogar einen Namen trug, ist bereits vor Jahren von Forschern entdeckt worden. Über die Jahre hinweg vergrößerte er sich, bis sich der Eisbrocken nun ablöste.

Die British Antarctic Society betreibt auf dem Brunt-Schelfeis in der Antarktis eine Forschungsstation. Diese ist als Vorsichtsmaßnahme bereits im Jahr 2016 gut 20 Kilometer weiter ins Inland verlegt worden, um bei Abbrüchen wie den kürzlich beobachteten nicht gefährdet zu sein.

Von November bis März - im antarktischen Sommer - sind Gletscherforscher vor Ort im Einsatz. In den verbleibenden Monaten wird die Region mithilfe von Satellitenbildern der Weltraumorganisationen Esa, Nasa und dem deutschen Satelliten «TerraSAR-X» beobachtet.

Der Riesen-Eisberg, der nun voraussichtlich wie sein Vorgänger entlang des antarktischen Küstenstroms abtreiben wird, soll vom US National Ice Center noch benannt werden. Die britischen Gletscherforscher wollen den Brocken weiter beobachten. Das Brunt-Eisschelf ist nach Angaben der British Antarctic Survey das am engsten überwachte Eisschelf der Erde.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Vogelgrippe erreicht erstmals antarktisches Festland

 Größter Eisberg der Welt schmilzt

 Experten weisen Vogelgrippe bei Säugetieren in Antarktis nach

 Erstmals Eisbär mit Vogelgrippe entdeckt

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau