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31.03.2012 | 16:35 | Zugvögel 

Rund 100.000 Nonnengänse an der Westküste

Westerhever - Naturfreunde zieht es in diesen Wochen an Schleswig-Holsteins Nordseeküste.

Gans
(c) proplanta
Dort haben Zehntausende Nonnengänse auf ihrem Weg in die arktischen Brutgebiete Zwischenstation gemacht.

Hinter den Deichen auf den Salzwiesenvorländern und in den Naturschutzkögen sammeln sich bis zu 100.000 der Meergänse gleichzeitig, sagte der Biologe Klaus Günther von der Schutzstation Wattenmeer. Das ist ein Siebtel des weltweiten Bestandes. Allein vor Westerhever nördlich von Cuxhaven rasteten zurzeit bis zu 20.000 der Vögel.

Die frostigen Temperaturen zum Jahresbeginn hatten die Mehrzahl der Nonnengänse in die Niederlande getrieben. Dort überwinterte nahezu der gesamte Weltbestand von rund 700.000 Tieren.

Nach dem Abschmelzen der Eisschichten hatten sich die Vögel auf den Weg ins Schleswig-Holsteinische Wattenmeer gemacht. Hier haben die Vögel jetzt rund sechs Wochen bis Mitte Mai Zeit, um sich Fettreserven anzufressen für ihren Weiterflug in die arktischen Brutgebiete.

«Je wohlgenährter die Gänse vom Wattenmeer abziehen können, desto größer sind später ihre Chancen in den arktischen Brutgebieten erfolgreich Nachwuchs aufzuziehen», sagte Klaus Günther. Der Biologe koordiniert im Nationalpark das Rastvogelmonitoring.

Noch in den 1950er Jahren waren die Nonnengänse vom Aussterben bedroht. Damals gab es nach Angaben des Kieler Umweltministeriums weltweit nur noch 15.000 der Vögel.

Entscheidend für ihre Ausbreitung und Bestandszunahme war nach Einschätzung des Ministeriums, dass die Nonnengänse in den arktischen Brutgebieten nicht mehr gefangen und in den Brut- und Rastgebieten kaum noch bejagt werden.

Ihren Namen hat die Nonnengans (Branta leucopsis) wegen ihres schwarz-weißen Gefieders. Nonnengänse sind Zugvögel und brüteten ursprünglich nur auf Nowaja Semlja, einer 4.000 Kilometer entfernten Insel an der russischen Eismeerküste.

In den 1960er Jahren wurde die auf dem Weg zur Nordseeküste gelegenen Ostsee-Inseln Gotland und Öland besiedelt, später weitere Ostsee-Inseln sowie Estland und Südschweden. Seit den 1970er Jahren brüten einige Nonnengänse auch an der schleswig-holsteinischen Westküste und am Großen Plöner See. (dpa)
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