Die Daten gerade auch zum
Hochwasser in Deutschland seien aber bereits vielversprechend, erklärt die Expertin Susanne Mecklenburg von der Europäischen Raumfahrtorganisation (Esa). Die Missions-Managerin arbeitet in der Esa-Filiale Esrin in Frascati.
Was haben die Bilder des SMOS-Satelliten (Soil Moisture and Ocean Salinity) vor dem Hochwasser gebracht?Mecklenburg: «SMOS hat Ende Mai und Anfang Juni gezeigt, dass die Bodenfeuchte in einigen Gebieten sehr hoch war, sie erreichte 0,5 oder 0,6, also 500 bis 600 Liter Wasser auf einen Kubikmeter Boden, der ist damit gesättigt. Über Sachsen, dem östlichen Bayern und teilweise im Rhein-Main-Gebiet gemachte Satellitenbilder zeigten die sehr dunkle Farbe gesättigter Böden.»
Woraus besteht die Neuerung des SMOS-Satelliten?Mecklenburg: «Der Vorteil unseres Satelliten ist, wir nehmen kontinuierlich Daten über den Kontinenten und Ozeanen auf, das Gerät ist immer eingeschaltet, in drei Tagen haben wir somit ein Bild von der gesamten Erde. Das ist wichtig für die Meteorologen, um zu sehen, was sich verändert hat. Zehn Tage für diese Gesamtaufnahme wären da für sie zu lang.»
Was machen Sie konkret mit den Daten, und wie können diese künftig zum Hochwasserschutz beitragen?Mecklenburg: «Man muss die Daten filtern und anpassen, wir haben sehr viele Daten. Jetzt fängt die richtige Arbeit erst an. SMOS ist mehr oder weniger noch ein Demonstrationssatellit. Die Institute können unsere Daten jedoch nutzen, um die Wettervorhersagen zu verbessern. Wir stellen im Prinzip die Jetztwerte fest, also wie viel Wasser bereits im Boden ist, dann weiß man, wie viel Wasser der Boden dann noch aufnehmen kann. Das sind die Anfangsbedingungen für Hochrechnungen. Unser Forschungssatellit könnte noch etwa 10 bis 15 Jahre lang seine Arbeit leisten und so bei Flutvorhersagen helfen.» (dpa)