Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
23.08.2020 | 02:25 | Wolfsmanagement 

Schutz vorm Wolf: Hessen plant Unterstützung für Tierhalter - Kritik des Jagdverbands

Wetzlar / Bad Nauheim - Mit dem neuen Wolfsmanagementplan für Hessen sollen Weidetierhalter mit zusätzlichem Geld vom Land beim Schutz ihrer Herden unterstützt werden.

Wolfsmanagement Hessen
Schutz vorm Wolf: Hessen plant zusätzliche Unterstützung für Tierhalter. (c) chphotography86 - fotolia.com
Darüber hinaus sollen Entschädigungen bei Wolfsrissen künftig schneller abgewickelt werden, teilte Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) am Freitag in Wetzlar mit.

Sie hatte sich in der Naturschutz-Akademie mit Vertretern von Verbänden der Weidetierhalter, aus dem Naturschutz, der Landwirtschaft und der Jagd getroffen, um über den neuen Wolfsmanagementplan zu sprechen. Wie genau die Unterstützung beim Herdenschutz aufgestockt werden soll sei Thema eines weiteren Gesprächs mit Weidetierhaltern im September, erklärte das Ministerium.

«Die hessischen Weidetierhalterinnen und -halter kümmern sich um die Landschaftspflege und leisten damit einen wichtigen Beitrag für den Natur- und Artenschutz», teilte Hinz mit. Die vielseitige hessische Kulturlandschaft könne bewahrt werden, wenn die Weidetierhaltung erhalten werde. «Daher müssen wir die finanzielle Unterstützung verbessern und weitere Anstrengungen für das Nebeneinander von Wolf und Weidetierhaltern unternehmen.»


Jagdverband kritisiert neuen Wolfsmanagementplan



Der Landesjagdverband hat den neuen Wolfsmanagementplan für Hessen kritisiert. Die darin vorgesehen Regelungen übergingen die Interessen der Betroffenen, erklärte der Verband am Samstag.

Der Landesjagdverband (LJV) kritisierte, mit der Einrichtung eines Wolfszentrums, das beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) angesiedelt werden soll, und dem Aufbau eines landesweiten Netzes an hauptamtlichen Wolfsberatern würden die ehrenamtlichen Helfer aufs Abstellgleis geschoben. Unter diesen Helfern seien auch viele Jäger. Die Aufnahme von Wolfsrissen oder Verdachtsfällen werde wohl in Zukunft allein Sache des staatlichen Wolfsmonitorings sein.

Dies dürfte das «ohnehin niedrige Vertrauen in den Umgang mit dem Wolf in Hessen weiter schwächen», kritisierte der Verband. Zudem bleibe ungeklärt, wie der beträchtliche finanzielle Aufwand für eine hauptamtliche Wolfsüberwachung finanziert werden solle. «Nun müssen wohl die Steuerzahler für die romantische Vorstellungen des «Wolfslandes Hessen» aufkommen», erklärte der LJV.

Wolfsichtungen




dpa/lhe
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Beschuss, Köder, Schlagfallen - mehr Wölfe illegal getötet

 Schafzüchter für umsetzbare Regelung für Abschuss von Problemwölfen

 Wolfsabschuss noch nicht vereinfacht

 Land setzt beim Thema Wolf auf Prävention

 Einzige Wölfin im Südwesten wohl tot - trächtiges Tier überfahren

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken