Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.03.2019 | 18:44 | Schafsrisse 
Diskutiere mit... 
   3   2

Sechs Schafe gerissen - Wieder ein Wolf im Spiel?

Bad Belzig - Nach einem Schafsriss auf einer Weide in Rottstock in der Nacht zum Dienstag wird untersucht, ob ein Wolf die Tiere getötet hat.

Schafsrisse Wolf
(c) Vasily Smirnov - fotolia.com
Vier Mutterschafe und zwei ungeborene Lämmer wurden bei dem Angriff im Landkreis Potsdam-Mittelmark nach Angaben des Tierhalters gerissen. Eine Genuntersuchung soll Gewissheit bringen, ob es sich um einen Wolf handelte, wie der zuständige Rissgutachter des Landes Brandenburg am Dienstag sagte. Es seien nicht alle Kriterien für Wolfsbisse erfüllt.

Der Besitzer der Tiere ist indes überzeugt, dass ein Wolf seine Schafe gerissen hat. Eine Wildkamera zeichne im nahe gelegenen Wald «ständig» Wolfsbilder auf, sagte Halter Heiko Wallbaum. «Das Tier hat in der vergangenen Nacht die noch ungeborenen Lämmer aus dem Bauch der Mutter herausgerissen und alle getötet.» Außerdem seien drei weitere Mutterschafe totgebissen worden. Die Zeitung «Märkische Allgemeine» (Online) berichtete zuvor.

Kurz vor der Attacke habe das trächtige Schaf noch zwei weitere Lämmer lebend zur Welt gebracht, berichtete Wallbaum. Diese Jungtiere wurden ihm zufolge verschont, weil sie offenbar unter einem Verschlag versteckt lagen. «Wir werden beide jetzt mit der Flasche aufziehen. Davon abgesehen möchten wir aber keine weiteren Schafe mehr haben».

Die Gefahr durch Wolfsrisse sei zu groß. Nach Angaben des Rissgutachters ist die Weide zu einer Seite hin offen gewesen, die Tiere seien somit ungeschützt gewesen.

Nach Angaben der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) leben in Deutschland derzeit 73 Rudel, 31 Paare sowie drei territoriale Einzeltiere. Vor allem in Niedersachsen, in Sachsen und in Brandenburg konnten jeweils mit zwischen 17 und 20 Rudeln größere Wolfszahlen nachgewiesen werden.
dpa/bb
Kommentieren Kommentare lesen ( 3 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
franzvonassisi. schrieb am 21.04.2019 16:18 Uhrzustimmen(3) widersprechen(4)
Dieser "Besitzer"- was für ein Cretin- hat das unendliche Leid seiner armen Tiere zu verantworten! Was für ein Versager! Es ist furchtbar, solche Nachrichten zu lesen. Die Natur ist grausam- Greifvögel schlagen neugeborene Jungtiere- muss man sie deshalb eliminieren? So funktioniert die Nahrungskette nun mal! Der Tod vieler Kälber und Schafe geht auf das Konto ihrer Halter- an den Tieren verdienen, aber bloss nichts investieren. Wir haben Schafe- alle aus schlechter Haltung. Natürlich werden sie bei uns NICHT umgebracht. Unsere Weide ist mit allem, was notwendig ist, gesichert, samt Stall für die Nacht. Aber das ist den Herrschaften das Leben ihrer Tiere natürlich nicht wert. Und ich erlaube mir eine Frage- ist der Tod durch den Wolf ein grausamerer als der beim schächtenden Moslem????
Mallis schrieb am 14.03.2019 20:03 Uhrzustimmen(9) widersprechen(8)
Gerade vorher habe ich den Artikel über das Insektensterben durchgelesen.

Das Artensterben bei den Wildtieren übernimmt der Wolf. Denn nach solchen Kommentaren wie dem von Maximilian, wird es bald keine Nutztiere im Freiland mehr geben, aber Wölfe! Und der Wolf hat Hunger! Jeden Tag! Und die armen wilden Tiere aber leider keinen Zaun.

Vielleicht sollten wir einfach mal ein Bürgerbegehren auf den Weg bringen, wer will den Wolf und wer nicht. Ich tippe auf eine Quote von 20 zu 80!
maximilian schrieb am 06.03.2019 19:39 Uhrzustimmen(6) widersprechen(11)
Ich bin der Meinung, dass Herr Wallbaum im Landkreis Potsdam-Mittelmark selbst erheblich Schuld daran trägt, dass seine Schafe von einem Wolf, sofern es tatsächlich ein Wolf war, gerissen wurden. Nach Angaben des Rissgutachters ist die Weide zu einer Seite offen gewesen.
Außerdem zeichne nach eigenen Worten von Herrn Wallbaum eine Wildkamera im nahe gelegenen Wald "ständig" Wolfsbilder auf.
Herr Wallbaum hat also fahrlässig oder mutwillig in Kauf genommen, dass seine Schafe durch einen Wolfsriss zu Schaden kommen.
Das ist in meinen Augen ein Ahndungstatbestand nach § 17 Nr. 2 b TierSchG.

Herr Wallbaum hat ganz offensichtlich die Nutztierhaltungsverordnung grob verletzt.

§ 3 Allgemeine Anforderungen an Haltungseinrichtungen
Abs. 1: Nutztiere dürfen vorbehaltlich der Vorschriften der Abschnitte 2 bis 7 nur in Haltungseinrichtungen gehalten werden, die den Anforderungen der Absätze 2 bis 6 entsprechen.
Abs. 2: Haltungseinrichtungen müssen nach ihrer Bauweise, den verwendeten Materialien und ihrem Zustand so beschaffen sein, dass eine Verletzung oder sonstige Gefährdung der Gesundheit der Tiere so sicher ausgeschlossen wird, wie dies nach dem Stand der Technik möglich ist; [...]
so ausgestattet sein, dass [...] die Tiere, soweit möglich, vor Beutegreifern geschützt werden, [...]
  Weitere Artikel zum Thema

 Land setzt beim Thema Wolf auf Prävention

 Einzige Wölfin im Südwesten wohl tot - trächtiges Tier überfahren

 Herdenschutz und Abschuss - Naturschützer für neues Wolfsmanagement

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Mehr Wolfsrisse zu Beginn der Weidesaison in Sachsen erwartet

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau