Das Ergebnis sei ein sehr wechselhaftes Wetter in den vergangenen Wochen gewesen, sagte Meteorologe Adrian Leiser vom Deutschen Wetterdienst der Nachrichtenagentur dpa.
Ende Juni und Anfang Juli seien Tiefdruckgebiete vom Nordatlantik «auf einer weit nach Süden verschobenen Zugbahn» nach Europa gezogen. Dadurch sei es zu dem wechselhaften Wetter gekommen. «Es war tatsächlich so, dass in den Wochen darauf bis jetzt Mitte August sich dieser Wettercharakter immer wieder bestätigt hat», sagte Leiser.
Bauernregeln wie zum Beispiel «Wie das Wetter am
Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt» haben sich demnach im Sommer 2016 bestätigt. An diesem Montag ist der Siebenschläfertag - der 27. Juni - genau sieben Wochen her.
«Im Gegensatz zu anderen Bauernregeln hat die Siebenschläferregel eine ganz gute Trefferquote», erläuterte Leiser. «Man kann sagen, dass sich in etwa zwei von drei Jahren eine Wetterlage (am Siebenschläfertag) einstellt, die auch danach wetterbestimmend ist», schätzte der Meteorologe.
In diesem Jahr folgte ein Jo-Jo-Sommer mit kühlen Phasen und Regenfällen, unterbrochen von kurzen warmen Phasen. «Ein typischer wechselhafter mitteleuropäischer Sommer», meinte der Wetterexperte.
Aus meteorologischer Sicht sei die Fixierung auf einen Tag zur langfristigen Wetterprognose allerdings nicht sinnvoll, warnte Leiser. «Entscheidend ist die Großwetterlage, und die lässt sich nicht an einem Tag festmachen.»
Die Wetterforscher beobachten für ihre «Siebenschläferanalyse» daher den Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli - und damit die Eckdaten des traditionellen und des kalendarischen Siebenschläfertages. Denn nach der gregorianischen Kalenderreform müsste der Siebenschläfertag entsprechend der heutigen Zeitrechnung auf den 7. Juli verlegt werden.
Leiser zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass es nach dem Ablauf der Sieben-Wochen-Frist wieder besseres Wetter in Deutschland geben könnte. «Die Chance besteht», sagte er. Im Laufe des Augustes und auch im September seien immer wieder Phasen möglich, in denen es länger trocken, sonnig und warm werden könne.