Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.08.2016 | 11:30 | Bauernregel 

Siebenschläferregel traf für Sommer 2016 zu

Offenbach - Die Bauernregel, wonach der Siebenschläfertag das Wetter der folgenden sieben Wochen bestimmt, hat aus Expertensicht in diesem Sommer zugetroffen.

Siebenschläferregel
«Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.» So oder so ähnlich lauten Bauernregeln zum Sommerwetter. An diesem Montag ist der Siebenschläfertag sieben Wochen her - Zeit für eine Bilanz. (c) proplanta
Das Ergebnis sei ein sehr wechselhaftes Wetter in den vergangenen Wochen gewesen, sagte Meteorologe Adrian Leiser vom Deutschen Wetterdienst der Nachrichtenagentur dpa.

Ende Juni und Anfang Juli seien Tiefdruckgebiete vom Nordatlantik «auf einer weit nach Süden verschobenen Zugbahn» nach Europa gezogen. Dadurch sei es zu dem wechselhaften Wetter gekommen. «Es war tatsächlich so, dass in den Wochen darauf bis jetzt Mitte August sich dieser Wettercharakter immer wieder bestätigt hat», sagte Leiser.

Bauernregeln wie zum Beispiel «Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt» haben sich demnach im Sommer 2016 bestätigt. An diesem Montag ist der Siebenschläfertag - der 27. Juni - genau sieben Wochen her.

«Im Gegensatz zu anderen Bauernregeln hat die Siebenschläferregel eine ganz gute Trefferquote», erläuterte Leiser. «Man kann sagen, dass sich in etwa zwei von drei Jahren eine Wetterlage (am Siebenschläfertag) einstellt, die auch danach wetterbestimmend ist», schätzte der Meteorologe.

In diesem Jahr folgte ein Jo-Jo-Sommer mit kühlen Phasen und Regenfällen, unterbrochen von kurzen warmen Phasen. «Ein typischer wechselhafter mitteleuropäischer Sommer», meinte der Wetterexperte.

Aus meteorologischer Sicht sei die Fixierung auf einen Tag zur langfristigen Wetterprognose allerdings nicht sinnvoll, warnte Leiser. «Entscheidend ist die Großwetterlage, und die lässt sich nicht an einem Tag festmachen.»

Die Wetterforscher beobachten für ihre «Siebenschläferanalyse» daher den Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli - und damit die Eckdaten des traditionellen und des kalendarischen Siebenschläfertages. Denn nach der gregorianischen Kalenderreform müsste der Siebenschläfertag entsprechend der heutigen Zeitrechnung auf den 7. Juli verlegt werden.

Leiser zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass es nach dem Ablauf der Sieben-Wochen-Frist wieder besseres Wetter in Deutschland geben könnte. «Die Chance besteht», sagte er. Im Laufe des Augustes und auch im September seien immer wieder Phasen möglich, in denen es länger trocken, sonnig und warm werden könne.

Der Siebenschläfertag und das Wetter



Der Siebenschläfertag am 27. Juni ist durch Bauernregeln bekannt wie «Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag».

Das Wetter: Meteorologischen Statistiken zufolge treffen Vorhersagen für das Sommerwetter anhand des Siebenschläfertags zu 62 bis 70 Prozent zu. Eine erstaunlich hohe Quote, denn die Regel entstand schon vor der gregorianischen Kalenderreform von 1582 mit zehn gestrichenen Tagen. «Echter» Siebenschläfertag ist darum eigentlich der 7. Juli und nicht der heute so benannte 27. Juni.

Die Heiligen: Der Name geht auf eine Legende von sieben schlafenden Jünglingen zurück. Zur Zeit der Christenverfolgung sollen sie sich im Jahr 251 in einer Höhle in Ephesus versteckt haben. Von Häschern entdeckt und eingemauert schliefen sie dort 195 Jahre. Am 27. Juni 446 wurden sie entdeckt, erwachten wieder und bezeugten den Glauben an die Auferstehung. Die Jünglinge wurden lange als Heilige verehrt und galten als Schutzpatrone gegen Schlaflosigkeit.

Das Tier: Das nachtaktive Nagetier aus der Familie der Bilche kam wegen seines ausgiebigen Winterschlafes von September bis Ende April zu seinem Namen Siebenschläfer. Wenn das bis zu 20 Zentimeter lange Tier - plus 13 Zentimeter Schwanz - nicht schläft, ernährt es sich vor allem von Nüssen, Eicheln und Bucheckern.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken