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24.08.2009 | 20:34 | Waldbrände 

Sisyphusarbeit: Kampf gegen Flammen bei Athen

Athen - Die Flugzeuge werfen Tonnen von Wasser auf die Flammen ab.

Kampf gegen Flammen
(c) proplanta
Wenige Minuten später flackern ein paar hundert Meter weiter neue Brandherde auf - Sisyphusarbeit in Griechenland. «Wir müssen weiterkämpfen. Die Hoffnung stirbt zuletzt», sagt ein Feuerwehrmann. Der 40-jährige Andreas Pantelis ist seit 72 Stunden im Norden Athens im Einsatz. «Ich lege mich nur hin und wieder für ein, zwei Stunden im Freien hin», sagt er.

In den am meisten bedrohten Ortschaften im Norden und Osten Athens spielen sich immer wieder dramatische Szenen ab. Die Polizei versucht, die Einwohner aus den Dörfern wegzuschicken. «Evakuierungsbefehl!», schreien die Beamten. Mit Motorrädern werden die Menschen herausgeholt. Viele aber bleiben, um ihr Hab und Gut zu retten. «Ich bleibe hier, egal was passiert. Wenn ich mein Haus verliere, brauche ich auch mein Leben nicht mehr», sagt der 60- jährige Theodoros Ioannidis aus Dionyssos.

«Ich kämpfe hier mit meinen Nachbarn, mit Gartenschläuchen und Eimern gegen die Flammen. Kein Flugzeug ist gekommen», schreit ein junger Mann aus dem Dorf Drafi im griechischen Fernsehen. «Es ist dieser verdammte Wind, der uns das Leben schwer macht», sagt einer seiner Nachbarn. Zwei ältere Frauen schreien: «Mutter Gottes, rette uns.»

Unterdessen läuft mehr Hilfe an: Zwei italienische und zwei französische Löschflugzeuge sowie ein zyprischer Hubschrauber unterstützen die griechischen Piloten im ungleichen Kampf gegen das Feuer. Die Griechen sind den Piloten aus dem Ausland dankbar. «Gott möge diese mutigen Menschen vor allem Bösen bewahren», sagt eine alte Frau. In einigen Fällen werfen die Piloten waghalsig ihre rettende Wasserladung aus nur 20 Metern Höhe auf die Flammen.

Am Montagnachmittag kam dann die erste vorsichtige Entwarnung: «Die Brände toben weiter, sie sind aber nicht mehr so heftig», sagte ein Sprecher der Feuerwehr. «Die Winde lassen nach», teilte das Wetteramt mit. Die Gefahr, dass neue Brände ausbrechen, sei aber immer noch extrem groß, hieß es. Die Feuerfronten haben sich unterdessen gespalten. Der Feuerwehr gelang es die meisten davon zu löschen. «Wahrscheinlich weil nichts mehr zu brennen da war», kommentiert verbittert ein Einwohner der Ortschaft Dionyssos. Schwierig gestaltet sich die Löscharbeit im Raum des kleinen abgelegenen Hafendorfes Porto Germeno 70 Kilometer westlich von Athen. Dort schickte die Küstenwache drei Patrouilenboote, um die Einwohner notfalls vom Meer aus zu retten.

Die Brände toben auch auf den Inseln Zakynthos, Skyros und Euböa bei der Hafenstadt Karystos. Erste Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 200 Quadratkilometer Feld, Wald und Buschland zerstört worden sind - eine Fläche ungefähr halb so groß wie Köln. (dpa)
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