«Teilweise steht Wasser auf den Feldern», sagte Franz-Josef Löpmeier, Leiter der agrarmeteorologischen Forschungsstation des Deutschen Wetterdienstes (
DWD) in Braunschweig, am Freitag. Ausgenommen seien nur der äußerste Westen und Osten.
In einem breiten Streifen von den Küsten im Norden bis zu den Alpen dagegen - das war der Weg der Regenwolken in den vergangenen Wochen - seien die Böden so nass wie seit 50 Jahren nicht mehr. Im vergangenen Jahr hatte eine extreme Frühjahrsdürre den Landwirten Probleme gemacht.
«Wenn es nächste Woche nicht besser wird, drohen enorme Schäden», sagte Löpmeier. «Ideal wären 14 Tage schönes Wetter.» Die DWD-Prognose lässt auf ein Ende des Regens am Sonntag hoffen, danach sollen wieder 20 Grad möglich sein.
Auf den völlig aufgeweichten Böden können zurzeit keine Maschinen fahren: Spritzen gegen Krankheit und Unkraut sei nicht möglich, sagte Löpmeier. Pilzkrankheiten drohten wegen der Nässe, das Unkraut wuchere.
Besonders schlimm sei es für die Gemüsebauern. Auf manchen niedersächsischen Spargelfeldern schauten kaum noch die Dämme aus dem Wasser. Die Folienauflage, die wegen der Kälte nötig war, verschlimmere die Lage - das Wasser könne dort nicht mehr abfließen.
Große Schäden drohten bei den Kartoffeln, bei denen die Ernte der frühen Sorten anstehe. «Jetzt kann man sie nicht ernten, selbst wenn sie nicht schon im Boden verfault sind», sagte Löpmeier. Bei den späten Sorten drohten Krankheiten. Der Mais wachse nicht richtig, ihm sei es zu kalt. (dpa)