Tief «Mina» über den britischen Inseln schaufelt feuchtwarme Mittelmeerluft heran. Das bedeutet Schwüle und hohe Gewittergefahr.
Wo die Gewitter genau zu erwarten sind, könne nicht vorhergesagt werden, sagte Meteorologe Helmut Malewski vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Freitag.
Möglich sei, dass an einem Ort 50 Liter Regen in einer Stunde herunterprasseln und wenige Kilometer weiter gar nichts. «Das ist typisch für Sommergewitter.»
Grob lasse sich sagen, dass die Gewittergefahr am Samstag im Süden und in der Mitte besonders groß ist, am Sonntag ziehen die
Unwetter von Westen auf.
Örtlich sind Hagel, Sturm und Platzregen möglich. Dazu ist es warm mit Temperaturen zwischen 20 Grad im Norden und 28 Grad im Süden und Südosten.
Das Wasser in Seen und in Nord- und Ostsee hat sich inzwischen so weit erwärmt, dass in den Fluten angenehme Temperaturen herrschen: 20 bis 24 Grad meldet der
DWD derzeit vom Wannsee in Berlin, dem Knappensee in Sachsen oder dem Steinhuder Meer in Niedersachsen.
Im
Bodensee können sich Schwimmer bei 22 Grad tummeln, an Nord- und Ostsee ist das Wasser 18 bis 20 Grad warm. Vor dem Baden raten die Meteorologen aber dringend zu einem Blick in den Himmel: Ziehen schwarze Gewitterwolken auf, sofort aus dem Wasser gehen.
Am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag hatten Unwetter Feuerwehr und Polizei in Atem gehalten, betroffen waren vor allem Teile Nordrhein-Westfalens und der Südosten. Es gab überflutete Straßen, weggespülte Gullideckel und entwurzelte Bäume.
Am Frankfurter Flughafen fielen Dutzende Flüge aus. Ein durch einen Blitzschlag umgestürzter Baum störte den Zugverkehr zwischen Essen und Bochum. Züge wurden teils über Gelsenkirchen umgeleitet, es gab Verspätungen. (dpa)