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02.07.2010 | 20:00 | Hitzewelle 

Sonnenschein verstärkt Heißluft aus dem Süden

Offenbach - Der Juli ist nach den Erfahrungen der Meteorologen der wärmste Monat des ganzen Jahres.

Sonnenuntergang
(c) proplanta
Trotzdem gelte er als unbeständig, denn der Nordatlantik sei zu dieser Jahreszeit noch relativ kühl,sagte Meteorologe Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Freitag.


Warum ist es zur Zeit so heiß?

Zwischen Hochdruckgebiet «Yari» im Osten und einem kräftigen Tief bei Island strömt heiße Luft aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika nach Mitteleuropa. Das Hoch dreht sich im Uhrzeigersinn, das Tief entgegengesetzt, an den Rändern der beiden Druckgebilde entsteht ein starker Sog in Süd-Nordrichtung. Genau in diesem Zwischenraum liegt Deutschland. Zusätzlich treibt die starke Sonneneinstrahlung die Temperaturen in die Höhe: Derzeit scheint die Sonne täglich rund 16 Stunden lang.


Wie sieht es im Rest Europas aus?

In ganz Mitteleuropa herrschen derzeit hochsommerliche Temperaturen. Am Samstag erwarten die DWD-Meteorologen auch in Osteuropa und rund um das Mittelmeer Temperaturen um 30 Grad, im Landesinneren wird es noch heißer. In Südskandinavien ist es angenehmer bei 25 Grad. Erfrischung gibt es nur im hohen Norden: In Island ist es bei 12 Grad am kühlsten, Schottland bietet 17 Grad.


Wie lange dauert die Hitze noch?

Am Wochenende überquert die Kaltfront des Islandtiefs mit lokal heftigen Gewittern Deutschland von West nach Ost. Die ersten Gewitter erwarten die Meteorologen am Samstag, bis zum Montag beruhigt sich die Lage, die Temperaturen erreichen nur noch 25 Grad. Allerdings ist das voraussichtlich nur eine Atempause: Schon in der zweiten Wochenhälfte deutet sich die nächste Hitzewelle an. (dpa)


Hintergrund: Sommergewitter

Schwere Wärmegewitter mit böigem Wind und Starkregen sind im Juli und August keine Seltenheit. Ursache für diese meist örtlich begrenzten Sommergewitter ist feuchte Luft am Boden, die durch die Sonne erhitzt wird, nach oben steigt und in oft mehr als zehn Kilometern Höhe eine Gewitterwolke bildet.

Entladen sich die dort entstandenen elektrischen Spannungen mit Blitz und Donner, wird es oft innerhalb kurzer Zeit sehr windig, einzelne Böen können Sturmstärke erreichen. Bei Wolkenbrüchen fallen lokal bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter, auch Hagelschauer können vorkommen.

Je größer die Hitze am Boden ist, umso heftiger sind in der Regel die Sommergewitter. Innerhalb weniger Stunden kann die Temperatur dann örtlich um bis zu 15 Grad fallen. Eine dauerhafte Abkühlung bringen Wärmegewitter aber nicht.
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