Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.10.2020 | 15:31 | Alien Species 

Steigt die Zahl gebietsfremder Arten in Europa?

Frankfurt/Main - Krebse, Pilze und vor allem Insekten: Die Anzahl sogenannter gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten wird Berechnungen von Forschern zufolge bis Mitte des Jahrhunderts weltweit um mehr als ein Drittel ansteigen.

Gebietsfremde Arten in Europa
Forscher erwarten steigende Wanderung von Arten vor allem nach Europa. (c) proplanta
Europa werde am stärksten davon betroffen sein, schreibt ein Team um Hanno Seebens vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum im Fachmagazin «Global Change Biology». Bei den Tieren werden eher weniger auffällige Neuankömmlinge erwartet wie Insekten, Weichtiere und Krebstiere. Dagegen werde es kaum neue Säugetierarten wie etwa den bereits eingewanderten Waschbären geben.

Im Jahr 2005 gab es den Angaben zufolge weltweit mehr als 35.000 gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten (englisch «alien species»). Die Eroberung neuer Lebensräume erfolgt über Schiffe, Lastwagen oder Flugzeuge entlang der weltweiten Verkehrs- und Handelsrouten. Ihre Zahl wird den Berechnungen zufolge bis 2050 um 36 Prozent steigen.

In Europa erwarten die Forscher eine Zunahme von 64 Prozent - was rund 2.500 neuen gebietsfremden Arten entspricht. Weitere Hotspots sind demnach die gemäßigten Breiten Asiens sowie Nord- und Südamerika, der geringste Zuwachs wird für Australien angenommen. Die Wissenschaftler hatten ein Computermodell aus den Beobachtungen der Vergangenheit entwickelt, um die Prognosen zu berechnen.

Zwar sorge nur ein Bruchteil der Arten im Zielgebiet für Probleme, sagte Seebens. Diese ließen sich allerdings nicht vorhersagen und könnten durchaus massiv sein. Seebens verwies auf den Asiatischen Laubholzbockkäfer, der bisher punktuell auch in Deutschland aufgetaucht sei. Er kann Laubbäume zum Absterben bringen. Die EU gehe von jährlichen Kosten durch invasive Arten in Höhe von 12,5 Milliarden Euro aus, unter anderem für die Landwirtschaft. Die Forscher plädieren für eine strenge Regulierung und deren strikte Umsetzung, um das Einbringen neuer Arten zu vermeiden.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Faulbrut bei Bienen - München richtet Sperrzone ein

 Früher Start der Stechmückensaison

 Aufruf zum Hummelzählen

 Stechmückenjäger in diesem Jahr früher unterwegs

 Umweltministerin Walker warnt vor Artensterben durch Klimawandel

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken