Immer wieder taucht die Frage auf, warum dann der Grenzwert für manche Arbeitsplätze in Deutschland bei 950 Mikrogramm liegt, also um ein Vielfaches höher. Ist der Außen-Grenzwert übertrieben niedrig oder der Arbeitsplatz-Grenzwert viel zu hoch?
Im öffentlichen Raum halte sich jeder auf, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (
SPD) am Mittwoch, «also auch zum Beispiel Kleinkinder oder gesundheitlich vorbelastete Menschen.» Umweltbundesamt-Chefin Maria Krautzberger betonte, dass der Außen-Grenzwert von 40 Mikrogramm ein Ergebnis langjähriger Untersuchungen sein, die auch sensible Gruppen wie Ältere und Schwangere mit einbeziehe. «Man darf es auf keinen Fall vergleichen, das sind zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte.»
Das
Umweltbundesamt erläutert es auf seiner Homepage genauer: Arbeitsplatzgrenzwerte (Ableitung aus der Maximalen Arbeitsplatz-Konzentration, MAK) gelten demnach nur für Arbeitende an Industriearbeitsplätzen und im Handwerk, für gesunde Arbeitende, acht Stunden täglich und für maximal 40 Stunden pro Woche. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die berufsbedingt Schadstoffen ausgesetzt sind, würden zusätzlich arbeitsmedizinisch betreut.
Für Büros und private Räume gelten laut
UBA noch einmal andere Werte, nämlich der sogenannte «Richtwert II» in der Innenraumluft von 60 Mikrogramm pro Kubikmeter im Wochenmittel, er kommt noch aus den 1990er Jahren. «Diese höhere Konzentration kann, besonders für empfindliche Personen bei Daueraufenthalt in den Räumen, eine gesundheitliche Gefährdung sein», schreibt die Behörde. Der Ausschuss für Innenraumrichtwerte AIR strebe daher die Aktualisierung der Bewertung für den Stickoxid-Wert im Innenraum an.