Stickstoffeintrag aus der Luft verringert die Pflanzenvielfalt
Bern - Hohe Stickstoffemissionen durch den Menschen haben eine Verringerung der Artenvielfalt in der Pflanzenwelt zur Folge.
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Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Basel in einer Studie, die jetzt in der Zeitschrift „Royal Society Open Science“ veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftler haben für ihre Untersuchung nach eigenen Angaben Flächen in der ganzen Schweiz unter die Lupe genommen. Stickstoff sei für Pflanzen ein unentbehrlicher Nährstoff, der ursprünglich nur begrenzt vorhanden gewesen sein, heißt es in der Studie. Viele artenreiche Ökosysteme seien daher an eine geringe Verfügbarkeit von Stickstoff angepasst. Steige jedoch der Stickstoffgehalt in der Luft, breiteten sich oft wenige, besonders durchsetzungsfähige Pflanzenarten aus und verdrängten andere Arten. Dadurch nehme die Pflanzenvielfalt ab.
Während negative Auswirkungen von Stickstoffeinträgen auf die Pflanzenvielfalt bisher vor allem aus Studien bekannt sind, die kleine und für den Naturschutz besonders interessante Flächen untersucht haben, wollten die Schweizer Forscher wissen, ob solche Auswirkungen auch feststellbar sind, wenn ganze Landschaften und verschiedene Höhenlagen untersucht werden. Der schwächste Zusammenhang habe sich bei der traditionell gemessenen Anzahl der Pflanzenarten pro Fläche gezeigt, so die Wissenschaftler.
Die stärksten Auswirkungen habe man bei der sogenannten phylogenetischen Pflanzenvielfalt gefunden, bei der die DNA-Sequenzen verglichen würden. Hier führten hohe Stickstoffeinträge dazu, dass die Pflanzenarten im Durchschnitt stärker miteinander verwandt seien. Da die Studie negative Auswirkungen auf die phylogenetische Pflanzenvielfalt ganzer Landschaften feststellt, folgern die Forscher, dass hohe Stickstoffeinträge letztlich das Funktionieren von Ökosystemen gefährden könnten.
Wie die Eidgenössische Kommission für Lufthygiene mitteilte, stammen zwei Drittel der Stickstoffeinträge in der Schweiz aus Emissionen, die in der Landwirtschaft in Form von Ammoniak beim Umgang mit Hofdünger aus der Tierproduktion und beim Einsatz vonMineraldünger entstehen; ein Drittel stamme von Stickoxyden aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe. (AgE)
agricola pro agricolas schrieb am 13.04.2015 08:19 Uhr
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Das wiederum typische Phänomen: WER verantwortet die Hauptschuld!? Nun, unschwer zu erraten: Natürlich die Bauern in einem gnadenlos unterstellten hemmungslosen Umgang mit ihren Düngemitteln, egal welchen Ursprunges. Andere Verursacher lassen sich an selbiger Stelle nur nachrangig feststellen. Man weiß allerdings sehr wohl, dass vor allen Dingen der viele Autoverkehr und hier ausgerechnet die Verwendung von Katalysatoren zur Abgasreinigung eine wesentliche Bedeutung zukommt. Bei Diesel- u. Magermix-Ottomotoren verhindert ein Sauerstoffüberschuss im Abgas die Reduktion des NOx und macht deshalb spezielle KATs erforderlich. Wie weit verbreitet sind letztere in den automobilen Sektoren, geschweige denn am Himmel!? - Man will wohl hier aber insbesondere der umsatzstarken mächtigen Autoindustrielobby sowie der exorbitant noch einflussreicheren Luftfahrtindustrie nicht gar zu nahe treten; da bietet sich das kleine Bäuerlein als der üblicherweise entdeckte Standard-Brunnenvergifter geradezu an. Unsere äußerst argumentationsgeschwächte Bauernlobby hat hier recht wenig dagegenzusetzen! LEIDER, mit einigen medial verbreiteten Fehlinformationen gehörte dringendst aufgeräumt.