Karow - Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat zu besonderer Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse von Störchen in deren Brutgebieten aufgerufen.
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«Der Weißstorch sucht seine Nahrung hauptsächlich in einem Umkreis von 2.000 Metern um seinen Horst», erklärte Backhaus anlässlich des 9. Storchentages des Naturschutzbundes (Nabu) am Samstag in Karow (Mecklenburgische Seenplatte). Diese Nahrungsräume müssten erhalten und verbessert werden.
Im Umfeld von Storchennestern soll zumindest auf landeseigenen Flächen Rücksicht genommen werden, so Backhaus. Eine vielfältige Landschaft mit Dauergrünland biete den Störchen ausreichend Nahrung. Der Minister schlug zudem vor, Ausgleichsmaßnahmen für Bauprojekte rund um Standorte von Storchenhorsten vorzunehmen.
Hintergrund sind stagnierende Zahlen bei den Brutpaaren auf niedrigem Niveau in Mecklenburg-Vorpommern. Brüteten 2004 noch 1.142 Paare, waren es 2005 nur noch 835. Im vergangenen Jahr wurden 837 Paare gezählt. Rund ein Viertel der Brutpaare bleibt demnach ohne Nachwuchs.
Nach Angaben des Nabu hat sich der Storchenbestand in anderen Bundesländern nach dem Tief wieder erholt. Immer mehr Saatgras-, Mais- und Rapskulturen führten im Nordosten aber zu einem schlechteren Nahrungsangebot. In den nächsten Wochen kehren die Störche aus dem Süden zurück.