Vielmehr werden darin die Kläranlagen als Hauptverursacher benannt. In der Studie des Instituts für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES), die im Auftrag des Saarbrücker Umweltministeriums erstellt wurde, stand das Einzugsgebiet der Flüsse Theel und Ill im Saarland im Fokus.
Die Autoren zeigen auf, dass eine zu hohe Konzentration an biologisch verfügbarem Phosphor weitgehend auf die Einleitungen der Kläranlagen zurückgeführt werden kann. Zudem stellen sei fest, dass in früheren Studien mehrere unzutreffende Ansätze verfolgt worden seien, so dass diese hinsichtlich der Bedeutung der Landwirtschaft für die Gewässereutrophierung von Theel und Ill nicht verwendbar seien.
Das liege insbesondere an der Vorgabe des Auftragsgebers, ausschließlich den Parameter Gesamtphosphor und nicht das bioverfügbare ortho-Phosphat zu betrachten. Auch sei bislang der Ansatz verfolgt worden, die Phosphorjahresfrachten und nicht die Beiträge zu den allein ökologisch relevanten Gewässerkonzentrationen zu kalkulieren sowie bei der Frachtkalkulation eine Retention von 50 % im Gewässer zugrunde zu legen.
„Dies sind Vorgehensweisen, die in der Summe nicht nur zu quantitativ, sondern auch zu qualitativ falschen Aussagen führen und die den Erkenntnissen von vergleichbaren Fließgewässern in Hessen widersprechen“, heißt es in der Studie. Für die Autoren liegt die einzige Möglichkeit, die ortho-Phospat-Konzentrationen der Theel und Ill als Beitrag zur Erreichung der Ziele der
Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) deutlich zu reduzieren, in der technischen Optimierung der Phosphorfällung an den Kläranlagen.
Landwirtschaftliche Maßnahmen wie
Erosionsschutz, Abstandsflächen zu Gewässern, eine generelle Begrenzung der
Phosphatdüngung oder die Förderung des Ökolandbaus sollten weiter verfolgt werden. Es könne dadurch aber „keine nennenswerte Verbesserung“ im Hinblick auf die zu hohen ortho-Phosphatkonzentrationen erreicht werden, stellen die Autoren der Studie klar.
Der
Bauernverband Schleswig-Holstein (BVSH) zeigte sich erfreut über diese Ergebnisse. „Bodenschutz bleibt für uns eine Selbstverständlichkeit, eine P-Düngung erfolgt nicht nur wegen explodierender
Düngemittelpreise weiterhin mit Bedacht“, so der BVSH.