«Unterm Strich steht fest: Der
Klimawandel beeinflusst schon Dinge, die uns wichtig sind», sagte John Holdren, Chef des Büros für Wissenschaftspolitik im Weißen Haus, am Dienstag bei der Vorstellung des Berichts. Darauf deuteten Trends bei extremen Wetterphänomenen, Dürren und Waldbränden hin, heißt es in der Studie. «Wir beginnen, in jeder Region die Auswirkungen des Klimawandels zu fühlen», sagte Holdren. Werde umgehend gehandelt, könnten die schlimmsten Folgen allerdings noch abgewendet werden, betonte er.
Sollte dagegen nichts gegen die drohende Klimakatastrophe unternommen werden, droht dem Bericht zufolge eine Reihe dramatischer Entwicklungen. Hitzewellen würden häufiger und intensiver werden. Heftigere Regenfälle führten zu mehr
Überschwemmungen, steigende Meerestemperaturen bedrohten Korallenriffe und die damit verbundenen Ökosysteme. Waldbrände nähmen in den USA bereits jetzt zu und kämen bei steigender
Erderwärmung noch öfter vor.
Durch steigende
Meeresspiegel könnten die Inselgruppe der Florida Keys und die Everglades im Süden Floridas untergehen, sagte Holdren. «Es gibt einige kritische Schwellen, die bereits überschritten sind, und der Anstieg des Meeresspiegels ist ein gutes Beispiel», sagte der Direktor des Nationalen Zentrums für Klimadaten, Thomas Karl.
Einen Zeitrahmen, wann diese Entwicklungen eintreten könnten, nannte Bürochef Holdren aber nicht. Auch beinhaltet der Bericht keine konkreten politischen Gegenmaßnahmen. An der Studie arbeiteten Wissenschaftler von rund einem Dutzend staatlicher Forschungseinrichtungen, großen Unis und unabhängigen Instituten mit.
Der US-Kongress berät derzeit ein umfangreiches Gesetzespaket über ein System zum Emissionshandel, das es in den USA bislang nicht gibt. Danach soll der Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um 17 Prozent unter das Niveau von 2005 gedrückt werden und danach um 80 Prozent bis zum Jahr 2050. In Europa ist hingegen eine Reduzierung um 20 Prozent unter das Niveau von 1990 bis 2020 angepeilt. (dpa)