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27.01.2008 | 14:35 | Unwetter 

Stürmisches Wetter über Norddeutschland

Hamburg - Stürme mit orkanartigen Böen haben am Wochenende über Teilen Europas und dem Norden Deutschlands gewütet.

Heftige Unwetter
(c) proplanta
Tausende Menschen in Polen, Österreich und Mecklenburg-Vorpommern waren stundenlang ohne Strom und Telefon. Eine deutsche Ostsee-Fähre wurde beschädigt. In Brandenburg musste die Feuerwehr 190-mal ausrücken, in Berlin am Samstagabend 57-mal, weil Bäume umgeknickt oder Dachziegel lose waren. «Es wurde kein Ausnahmezustand ausgerufen», sagte ein Polizeisprecher in Berlin. Auch über andere Teile Europas wie Österreich und Griechenland fegten Stürme hinweg.

Nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia wurden auf der Insel Hiddensee Windgeschwindigkeiten von bis zu 154 Kilometern pro Stunde gemessen, auf dem Festland bis nach Brandenburg hinein mehr als 100 Stundenkilometer. In ganz Mecklenburg-Vorpommern versperrten Dutzende entwurzelte Bäume die Straßen, darunter die Bundesstraße B 110 vor Usedom. Wegen beschädigter Überlandleitungen fiel in Plau und Sternberg teilweise der Strom aus. Andernorts wurden Telefonleitungen durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste unterbrochen.

Das 200 Meter lange Fährschiff «Mecklenburg-Vorpommern» wurde im Sturm gegen die Kaimauer in Trelleborg (Schweden) gedrückt. Die Fähre muss nach Angaben der Reederei Scandlines in die Werft und fällt für mehrere Tage aus. Bereits am Samstag waren sechs Überfahrten zwischen Rostock und Sassnitz auf deutscher Seite und Trelleborg wegen des Sturms gestrichen worden. Im Fährverkehr nach Dänemark blieb es bei Verspätungen.

In Polen fuhr die Feuerwehr in der Nacht auf Sonntag mehr als 1500 Einsätze, um die Folgen des schweren Sturms zu beseitigen. Viele Elektrizitätsleitungen wurden beschädigt. 730 Ortschaften hatten auch am Sonntag noch keinen Strom. Stark beeinträchtigt war auch der Eisenbahnverkehr. 141 Personenzüge und 88 Güterzüge hätten Verspätungen, teilte ein Sprecher der Polnischen Eisenbahn PKP mit.

In Österreich erreichte der Sturm in der Nacht auf Sonntag Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometer, in den Bergen über 150 Stundenkilometer. Betroffen war vor allem die Steiermark. In Graz wurden zwei Menschen durch ein herabstürzendes Dach schwer verletzt. In der Steiermark und in Kärnten waren insgesamt 90.000 Haushalte ohne Strom, weil orkanartige Böen zahlreiche Bäume entwurzelten, die nicht nur Straßen blockierten, sondern auch Hochspannungsleitungen kappten. Die sogenannte Südautobahn A2 musste vorübergehend gesperrt werden, weil das Licht in mehreren Tunneln ausfiel. Nach Angaben der Meteorologen sollten am Sonntag vor allem Wien, das Weinviertel und das nördliche Burgenland von anhaltenden Stürmen betroffen sein.

In Griechenland wurden am Samstag wegen eines Sturms über der Ägäis alle Fährverbindungen eingestellt. Am Sonntag hatte sich das Wetter wieder beruhig. In Athen schien die Sonne, und die Temperaturen stiegen bis auf 20 Grad. Meteorologen warnten jedoch vor einem neuen Sturm. Sie sagten einen Temperatursturz um etwa zehn Grad voraus und erwarteten auch Schneefälle. Ähnliches Wetter auch in Bulgarien. Auch dort sollte es am Montag deutlich abkühlen, und die Meteorologen rechneten mit Schnee. (dpa)
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