Eine vergleichbare Wetterlage wie Ende Mai und Anfang Juni hat es nach Einschätzung eines Experten in Bayern noch nie gegeben - und technische Schutzmaßnahmen gegen so genannte tausendjährige
Hochwasser gebe es in keinem Staat der Welt.
Das sagte Martin Grambow am Donnerstag im Landtag, er ist Leiter der bayerischen Wasserwirtschaft und Professor an der Technischen Universität München.
«Wir gehen davon aus, dass wir es mit einem Phänomen in einer neuen Ausprägung zu tun haben», sagte Grambow. Die
Unwetter zeichneten sich nach seinen Worten durch zwei Besonderheiten aus: Die Unwetterzellen seien über Stunden «ortsfest» gewesen und nicht wie ein normales Sommergewitter weitergezogen.
Die zweite Besonderheit: die enorme Größe der Unwetterzellen und eine extreme Aufladung mit Feuchtigkeit. Das Unwetter hatte am 1. Juni insbesondere Teile des Landkreises Rottal-Inn verwüstet, am schwersten getroffen wurde Simbach am Inn. Es gab insgesamt sieben Todesopfer.