Es gab
Erdrutsche und Steinschläge sowie Hunderte nasse Keller. Auch im Südwesten Deutschlands traten Bäche und Flüsse über die Ufer, Straßen wurden überschwemmt.
Im Kreis Biberach (Baden-Württemberg) betrug der Pegelstand der Riß am Tag der Arbeit 2,78 Meter; dieser Stand war zuletzt vor 20 Jahren gemessen worden. Am Sonntagmittag wurden noch 1,88 Meter verzeichnet. Normal sind 89 Zentimeter. In Herbertingen rutschte in der Nacht zum Samstag ein Hang ab und blockierte Teile der Bundesstraße 32.
In der Schweiz war das Wallis besonders stark betroffen. In Saint-Gingolph am Südufer des Genfer Sees trat der Fluss Morge über die Ufer. Wassermassen spülten Schlamm und Geröll auf die Straßen und beschädigten Autos sowie zwei Restaurants. Verletzt wurde niemand.
Der Regen machte auch der Schifffahrt zu schaffen. Auf dem Rhein musste sie zwischen Rheinfelden und der Schleuse Kembs zeitweise eingestellt werden. Der Pegel der Limmat war so hoch, dass in Zürich die Limmat-Passagierschiffe nicht mehr unter den Brücken hindurchpassten. Viele Straßen wurden wegen Erdrutschen gesperrt.
Einen historischen Rekordwert meldete Genf: Die Durchflussmenge der Arve betrug am Samstag 865 Kubikmeter pro Sekunde - so viel wie noch nie seit Messbeginn 1935. An einigen Stellen trat die Arve über die Ufer. Die heftigen Regenfälle hielten vielerorts die Feuerwehren auf Trab, die mehrere hundert Einsätze wegen Wasserschäden bewältigte.
Durch den trockenen Samstag beruhigten sich zumindest die kleineren Gewässer in Baden-Württemberg. Eine lange Pause machte der Niederschlag allerdings nicht, bereits Sonntagnacht sollte es wieder nass werden. Am Montag erwartet der Deutsche Wetterdienst (
DWD) immer wieder Regenschauer. Im Schwarzwald könnten bis zu 50 Liter pro Quadratmeter fallen. Die Sonne lässt sich im ganzen Land wohl kaum blicken.
Einziger Trost der Woche ist der Dienstag. Warme Strömungen vom Mittelmeer verheißen bis zu 28 Grad und geben einen Vorgeschmack auf den Sommer. «Das ist aber nur eine Eintagsfliege», sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. (dpa)