Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
06.08.2016 | 13:36 | Speisepilze 2016 

Thüringen: Feuchte Witterung lässt auf gute Pilzsaison hoffen

Erfurt - Wie schon im vergangenen Jahr scheint auch die diesjährige Pilzsaison langsam anzulaufen. Aktuell finden sich in Thüringens Wäldern Pfifferlinge und Hexenröhrlinge, hingegen sind noch wenige Steinpilze, Perlpilze, Maronen oder Täublinge am Waldboden zu sichten.

Pilzsaison in Thüringen 2016
(c) proplanta
Da die Waldheidelbeeren und die -himbeeren dieses Jahr in großen Mengen vorhanden sind, dürfte nach Einschätzung der Förster auch die anstehende Pilzsaison gut werden.

Zwar trieb ein trockener, teils kühler April und Mai den Pilzfreunden erste Sorgenfalten auf die Stirn, ein regenreicher Monat Juni sorgte dann allerdings für eine gute Durchfeuchtung des Bodens. Sollte jetzt noch ein warmer August folgen, dürfte einer ertragreichen Pilzsaison nichts mehr im Wege stehen.

Feuchtigkeit von unten und Wärme von oben lässt die Pilze sprießen



„Pilze bevorzugen feuchtes Wetter und maximal 25 Grad Celsius Tagestemperatur“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand und selbst routinierter Pilzsammler. Der diesjährige Witterungsverlauf war, im Gegensatz zum vergangenen Jahr mit einem sehr trockenen Frühjahr bzw. Frühsommer, insgesamt pilzfreundlich. Und die langfristigen Aussichten für Pilzfreunde sind durchaus positiv.

„Durch den naturnahen Waldbau im Landeswald wie auch durch den Waldumbau in den oberen Lagen des Thüringer Waldes und der damit verbundenen flächigeren und vielfältigeren Mischung heimischer Laub- und Nadelbäume werden die Wälder noch reicher an Pilzen“, prognostiziert Gebhardt.

Waldgesetz räumt ein Jedermanns-Recht beim Pilze sammeln ein



Nach § 15 des Thüringer Waldgesetzes darf Jedermann Pilze sammeln, allerdings „in geringen Mengen zum eigenen Verbrauch“, wie Gebhardt einschränkend bemerkt.

Außerdem muss die Entnahme und Aneignung pfleglich erfolgen. Wenn die Saison in den nächsten Wochen losgeht, sollten Pilzsammler deshalb  im Wald einiges beachten: Nur die Pilze mitnehmen, die man sicher kennt. Pilze nicht herausreißen, sondern mit einem scharfen Messer bodeneben abtrennen. Pilze stets vorsichtig in Körben, wegen Schimmelgefahr nicht in Kunststofftüten oder Boxen sammeln. Pilze nie roh verzehren, auf über 70 Grad erhitzen, dies tötet möglicherweise anhaftende Fuchsbandwurmeier sicher ab. Maximal 200 Gramm Pilze auf einmal essen – Pilze sind schwer verdaulich.

Erkannte Giftpilze bitte stehen lassen und nicht zertreten – für den Menschen giftige Pilze müssen noch lange nicht für die Tierwelt wie etwa Hase, Maus, Insekten oder Vögel giftig sein. Und der Pilzsammler sollte natürlich sein Auto außerhalb des Waldes parken, sonst droht ein Bußgeld.

Grundsätzlich empfiehlt der Forstmann und Pilzfreund Gebhardt vor allem den unerfahrenen Pilzsuchern vor dem Verzehr die Kontaktnahme mit einem Pilzberater. Im schlimmsten Fall den Giftnotruf unter 0361-730 730 wählen.
thüringenforst
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Etwas mehr Champignons in 2023 geerntet

 Weniger Speisepilze in Thüringen produziert

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau