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23.05.2021 | 01:02 | Hamsterschutz 

Thüringer Landwirte lassen es für Feldhamster blühen

Straußfurt - Rund 32 Hektar Ackerland werden in Thüringen «hamsterfreundlich» bewirtschaftet.

Feldhamster Thüringen
Hamsterfreundliche Bewirtschaftung von Ackerflächen in Thüringen stärkt Feldhamsterpopulation. (c) proplanta
«Das heißt, die Fläche wurde in fünf Teilstücke unterteilt, wo sich jeweils eine Sommer- mit einer Winterkultur abwechseln», erklärte der Thüringer Bauernverband (TBV) am Freitag am Rand eines solchen Feldes der Agrargenossenschaft Weißensee. «Dazwischen liegen jeweils 36 Meter breite Blühstreifen.»

So finde der Hamster immer Rückzugsorte, Schutz vor Greifvögeln und ein üppiges Nahrungsangebot. Die Region um Weißensee im Kreis Sömmerda zählt zu den insgesamt 35 Feldhamster-Schwerpunktgebieten, die es im Freistaat gibt. Da der Feldhamster in vielen Regionen Deutschlands bereits ausgestorben ist, genießt er in Thüringen besonderen Schutz.

«Gerade der Feldhamster zeigt auf, wie sehr ehemals weit verbreite Arten der Agrarlandschaft innerhalb weniger Jahrzehnte an den Rand des Aussterbens gelangen können, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen zum Überleben nicht mehr gegeben sind», sagte Umweltministerin Anja Siegesmund. Ihr Ministerium unterstütze deshalb intensiv die landwirtschaftlichen Betriebe, die es sich zum Ziel gemacht haben, die Artenvielfalt im Agrarbereich zu erhöhen und zu stabilisieren.

Seit 2018 ist die AG Weißensee laut Ministerium ein enger Partner der Stiftung Naturschutz Thüringen in einem Feldhamsterschutz-Modellprojekt und des von Thüringen und dem Bund geförderten Projektes «Feldhamsterland». Außerdem erhalte sie für die Anlage mehrjähriger Blühstreifen für den Insekten- und Rebhuhnschutz Fördermittel.

Damit lassen die Thüringer Landwirtinnen und Landwirte nach TBV-Angaben in diesem Jahr eine mehr als 1.500 Fußballfelder große Fläche aufblühen. Die insgesamt 1.000 Hektar Blühstreifen und Blühflächen sollen Insekten ein vielfältiges Blütenangebot bieten. «Wir arbeiten in und mit der Natur, nicht gegen sie», sagte TBV-Präsident Wagner. «Der Erhalt unserer Artenvielfalt liegt im ureigensten Interesse von uns Landwirten.»
dpa/th
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