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10.01.2010 | 14:57 | Winterwetter  

Tief «Daisy» legt weite Teile Norddeutschlands lahm

Hamburg - Mit heftigen Schneestürmen hat Tief «Daisy» weite Teile Norddeutschlands lahmgelegt.

Tief «Daisy» legt weite Teile Norddeutschlands lahm
(c) proplanta
Viele Dörfer an der Küste und auf den Ostseeinseln waren von der Außenwelt abgeschnitten. In Mecklenburg-Vorpommern saßen in der Nacht zu Sonntag hunderte Autofahrer auf der Autobahn A 20 bei eisigen Temperaturen in ihren Fahrzeugen fest. Bei Dahme in Schleswig-Holstein drohte wegen Sturmflut an der Ostsee ein Deich zu brechen. Schneeverwehungen und umgestürzte Bäume blockierten zahlreiche Straßen auch in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin.

Bei eisigen Temperaturen harrten in der Nacht zu Sonntag mehr als 200 Menschen in Autos und Lastwagen zwischen Gützkow und Jarmen in Mecklenburg-Vorpommern auf der blockierten Autobahn A 20 aus. Auch Busfahrgäste saßen auf der Fernstraße fest. Räumfahrzeuge mussten zunächst die Fahrbahnen vom Schnee befreien, der manchen Autos bis an die Fenster reichte. Erst am Vormittag konnten Rettungskräfte die Eingeschlossenen aus ihren Fahrzeugen bergen. Am Mittag wurde ein Konvoi von 30 Fahrzeugen, darunter ein Reisebus, mit Räumfahrzeugen vom Rastplatz Peenetal zur Ausfahrt Greifswald geleitet. Querstehende Lastwagen blockierten zusätzlich die Strecke nördlich der Anschlussstelle Süderholz.

In hohen Schneewehen fuhr sich am Sonntagmorgen ein Personenzug auf der Strecke Stralsund-Pasewalk-Berlin bei Ducherow fest, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn AG. Das Technische Hilfswerk kämpfte sich über stark verschneite Feldwege zu dem Zug durch und barg 14 Passagiere. Zunächst hatte die Bahn von 60 Eingeschlossenen gesprochen.

Auf Fehmarn, Rügen und Usedom legten hohe Schneeverwehungen den Verkehr weitgehend lahm. Auf Fehmarn war nur noch die Autobahn befahrbar, die den Fährhafen nach Dänemark mit dem Festland verbindet. Zudem fiel am Sonntag auf der gesamten Insel für eine Stunde der Strom aus. «Im Moment ist alles erstarrt», sagte Bürgermeister Otto-Uwe Schmiedt (parteilos). Extremes Hochwasser der Ostsee und der Sturm hätten zudem einen Deich auf 25 Meter Länge beschädigt. «Alle Dörfer sind nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten», berichtete Schmiedt. Das gelte auch für «unzählige Dörfer in Ostholstein», ergänzte die Lübecker Polizei.

Auf Rügen war der Verkehr ebenfalls stark behindert, die Busse fuhren nicht mehr. Zahlreiche Ortschaften waren von der Außenwelt abgeschnitten. Auch dort waren an der Küste und im Binnenland Dutzende Dörfer eingeschneit, Kreis- und Landesstraßen unpassierbar. Bereits am Samstagabend hatte sich ein Triebzug der Usedomer Bäderbahn bei Miltzow festgefahren. Ein Drehgestell des Triebwagens entgleiste. Die 30 Insassen wurden inzwischen geborgen. Gesperrt sind zudem die Strecken Berlin-Neubrandenburg-Stralsund im nördlichen Teil, die Querverbindung im Land zwischen Neubrandenburg und Güstrow sowie weitere Strecken vor allem im Osten des Landes.

Wegen orkanartiger Böen hatte die Reederei Scandlines schon am Samstag ihre Fähren von und nach Schweden und Dänemark ab Rostock und Sassnitz gestoppt. Reisende müssen lange Wartezeiten hinnehmen. «Wir können weder die Passagiere noch die Schiffe gefährden», sagte ein Sprecher. (dpa)
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