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20.01.2020 | 00:02 | Regendefizit 

Tiefe Bodenschichten weiterhin sehr trocken

Offenbach - Schlechte Nachrichten für Bauern und Waldbesitzer: Auch wenn sich der Oberboden durch die reichhaltigen Niederschläge im Oktober 2019 rasch von der sommerlichen Dürre erholt hatte, sieht es darunter vielerorts noch anders aus, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag mitteilte.

Trockenheit
(c) proplanta
In den insgesamt äußerst trockenen Jahren 2018 und 2019 seien vor allem in Ostdeutschland nur rund zwei Drittel des üblichen Regens gefallen. Im Gesamtboden bis in 1,80 Meter Tiefe sei die Lage in weiten Teilen Deutschlands immer noch dramatisch.

«Doch damit nicht genug: Durch die erneute Niederschlagsarmut der letzten Wochen, bei der seit Jahresbeginn gerade in Süddeutschland, aber auch in der Lausitz kaum 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter gefallen sind (...), leiden sogar die Oberböden schon wieder unter einer beginnenden Dürre», schreibt Diplom-Meteorologe Robert Hausen.

«Lediglich im Südwesten und nördlich des Nord-Ostsee-Kanals ist die Situation einigermaßen entspannt.» Der DWD nutzte zu den Aussagen Daten vom Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ).

Helfen könnten mehrere überdurchschnittlich nasse Monate in Folge mit großflächigen und länger anhaltenden Niederschlägen, die die Böden nachhaltig durchfeuchten. Das gesamte Regendefizit bezogen auf den Zeitraum 2018 und 2019 beträgt laut Hausen in bestimmten Landesteilen «schon einen ganzen Jahresniederschlag».

Der Trend zu nur vereinzeltem, lokal aber heftigen Starkregen im Sommerhalbjahr lasse «für die besonders betroffenen Regionen auch 2020 Schlimmes befürchten».

Der Meteorologe zeigte sich besorgt mit Blick auf den Wald: «Vor allem die Fichte stirbt auf immer größeren Arealen ab, aber auch Kiefern, Eichen und Buchen geht es schlecht.» Die Schaffung von mehr Mischwäldern und die Aufforstung mit trockenresistenten Bäumen wie nordamerikanische Küstentannen oder Douglasien brauchten Zeit.
dpa
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