«Die Kommunen drücken sich seit Jahren um ihre Pflichtaufgaben», sagte Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder der «Augsburger Allgemeinen» (Samstag). Die Tierheime kümmerten sich zu 80 Prozent nur um kommunale Aufgaben, gleichzeitig zahlten die Kommunen nur 20 Prozent der Kosten.
Schröder warnte vor den Folgen, wenn ein insolventes Tierheim schließen muss: «Wenn es zu dem Zusammenbruch kommt, dann werden die Zimmer des Bürgermeisters voller Tiere sein.» Es sei die Pflicht der Kommunen, Fundtiere zu versorgen. Wenn sie es selbst organisieren müssten, werde das «massiv teurer, als die Struktur des Tierschutzverbandes zu unterstützen».
Der Chef des Tierschutzbundes rechnet damit, dass bereits im kommenden Jahr einige Heime schließen müssen - «wenn sich die Kommunen nicht bewegen». Schließungen drohten zwar noch nicht flächendeckend, doch während der Finanzkrise seien die Spenden-Rücklagen aufgebraucht worden, sagte Schröder in dem Interview. «Die Tierschutzvereine haben keine Luft mehr, um etwas aufzufangen.»
Um die prekäre finanzielle Lage von besonders betroffenen Tierschutzvereinen zu verbessern, hat der Tierschutzbund die Spenden-Kampagne «Tierheime in Not» gestartet. «Tierheime helfen. Aber sie brauchen selbst Hilfe», betont der Tierschutzbund. Mit Mitteln aus einem bundesweiten «Feuerwehrfonds» unterstützt der Verband lokale Vereine, wenn diese ihre Heime modernisieren oder besonders viele herrenlose Tiere betreuen müssen. (dpa)
Eine Übersicht über Tierschutzhäuser finden Sie im Proplanta-Maps-Projekt
Tierheime.