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04.08.2014 | 15:42 | Neuer Stausee 

Tote nach Erdrutsch in Nepal - Dammbruch-Gefahr

Kathmandu/Neu Delhi - Der durch einen Erdrutsch neu entstandene Stausee in Nepal bedroht weiter Zehntausende Menschen.

Dammbruch
(c) proplanta
Der Wasserspiegel des aufgestauten Bergflusses sei bis Montag um etwa 15 Zentimeter gefallen, sagte Jhanka Dhakal, Chef des nationalen Notfallzentrums, der Nachrichtenagentur dpa. TV-Bilder zeigten, wie Helfer versuchten, den Hunderte Meter breiten Erdwall mit Schaufeln abzutragen.

Starker Monsunregen hatte den Hangabrutsch in der Nacht zum Samstag etwa 90 Kilometer östlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu ausgelöst. Unterhalb des kilometerlangen Stausees war der Notstand ausgerufen worden.

Bislang wurden 23 Leichen aus den Schlammmassen geborgen, die meisten davon Frauen und Kinder. «142 Menschen werden noch vermisst, und wir versuchen, den Ort umzugraben, um sie zu finden», sagte Gopal Parajuli, Chef des Distrikts Sindhupalchowk. Aus Furcht vor einem Dammbruch brachten die Behörden flussabwärts im Nachbarland Indien mittlerweile 65 000 Menschen in Sicherheit.

Trotz der Ausrufung des Notstandes blieben in der Region nahe des Hangabrutsches auch am Montag noch Menschen in ihren Häusern, manche fischten sogar im Fluss Sunkoshi. «Wir bitten die Menschen, vorsichtig zu sein», sagte Parajuli. Lokale Medien berichteten, Hunderte seien noch in ihren Dörfern, weil sie ihr Hab und Gut nicht zurücklassen wollen.

In Indien hingegen gingen die Evakuierungen in den Schwemmebenen des Flusses Kosi in Bihar schnell voran. «Wir stoßen auf viel Widerstand, aber wir wollen, dass alle ihre Häuser verlassen», sagte Vyasji, der Leiter des Katastrophenschutzes vor Ort. Neben zahlreichen Notunterkünften habe die Regierung auch 32 provisorische Kuhställe errichtet; 20 Krankenwagen und 64 Ärzte seien im Einsatz.

Er sei «sehr besorgt» über die mögliche Flutwelle, sagte Vyasji weiter. Auch könnte die von der nepalesischen Armee geplante Sprengung des Damms einen unkontrollierbaren Abfluss auslösen. Dann habe Indien etwa 20 Stunden Zeit, ehe das Wasser die Landesgrenze erreiche.

Die Zeit, um nach einer Lösung zu suchen, ist laut Experten knapp. «Wenn noch ein Erdrutsch in der gleichen Gegend abgeht, könnten die Auswirkungen katastrophal sein», sagte der Geologe Ranjan Kumar Dahal der nepalesischen Zeitung «República». Er hatte am Sonntag den Berghang begutachtet und oberhalb der Abbruchstelle weitere Risse in der Erde gesehen. «Selbst wenn es nur wenig regnet, könnte es also weitere Abgänge geben.»

Es ist Monsunzeit in Nepal. Im Distrikt Sankhuwasabha, ebenfalls im Osten des Landes, ging ein weiterer großer Erdrutsch ab. Nach offiziellen Angaben wurden vier Leichen gefunden. Sechs Menschen würden dort noch vermisst. (dpa)
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