(c) proplanta Das Landesamt für Umwelt (LfU) rief am Freitag Alarmstufe 1 für den Oderabschnitt bei Stützkow (Uckermark) aus. Dort stieg der Pegelstand um 64 Zentimeter, in Hohensaaten-Finow um 22 Zentimeter. Die augenblickliche Situation erfordere eine achtsame Beobachtung, damit Eisversetzungen frühzeitig erkannt werden könnten, erklärte LfU-Sprecher Thomas Frey.
Die Oder gehört zu den wenigen Flüssen, die sogenanntes Grundeis ausbilden. Das bedeutet: Anders als in anderen Flüssen bildet sich das Eis nicht auf der Wasseroberfläche, sondern auf dem Grund. Dieses Eis kann sich laut Landesamt für Umwelt lösen und sich mit den darüber hinwegtreibenden Eisschollen verkeilen, was zu einem Rückstau führen könne. Dadurch könnten auch Hochwassermarken erreicht werden. Die Höhe derartiger Hochwasser könne nicht prognostiziert werden.
Die Schiffe der deutsch-polnischen Eisbrecherflotte stehen bereit, starten aber erst, wenn die Temperaturen über Null Grad liegen, wie Regina Jeske, Einsatzleiterin beim Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Eberswalde (Barnim), sagte. Bei Nachtfrösten frieren die Platten zusammen, bei milderen Temperaturen können sie wieder tauen.
Sind die Oder und ihre Nebenflüsse durch Eis blockiert, kann das Wasser nicht richtig abfließen - die Folge: Hochwassergefahr. Wegen der milden Winter waren zuletzt 2018 Eisbrecher auf der Oder unterwegs.
Zur Entwicklung in den kommenden Tagen hieß es vom Landesumweltamt, die sogenannte Eisstandsgrenze, wo treibende Eisschollen an der geschlossenen Decke anstoßen, werde sich wegen der anhaltenden Frosttemperaturen weiter flussaufwärts bewegen. Das Wasser der Oder könne durch Eisversetzungen ansteigen.
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