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06.10.2018 | 10:05 | CO2-Äquivalente 

Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft

Stuttgart - Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes wurden 2016 vom Sektor »Landwirtschaft« insgesamt ca. 4,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente emittiert.

Wirtschaftsdüngermanagement
Zum 100. Landwirtschaftlichen Hauptfest vom 29. September bis 7. Oktober 2018. (c) proplanta
Damit waren die landwirtschaftlichen Emissionen mit einem Anteil von 6 % nach den energiebedingten Emissionen (89 %) die zweitgrößte Verursachergruppe der Treibhausgas-Emissionen1 in Baden-Württemberg.

Bei den Emissionen aus der Landwirtschaft handelt es sich dabei zu 98 % um Methan- und Lachgasemissionen, 2% sind Kohlendioxid-Emissionen.

Die Methan-Emissionen aus der Landwirtschaft sind seit 1990 um 29 % zurückgegangen. Die Hauptursache für diese Entwicklung ist der Rückgang der Tierbestände bei Rindern. Bei den Lachgas-Emissionen ist ebenfalls ein Rückgang zu beobachten. Durch die reduzierte Stickstoffdüngung haben die Emissionen um 8 % gegenüber 1990 abgenommen.

Die Methanemissionen sind überwiegend durch Verdauungsprozesse von Wiederkäuern bedingt. Durch Verdauungsvorgänge, die vor allem auf die Rinderhaltung zurückführen sind, werden 44 % der gesamten Methanemissionen in Baden-Württemberg emittiert.

Das Wirtschaftsdüngermanagement (Lagern und Ausbringen von Gülle und Festmist) ist für 10 % der Methanemissionen verantwortlich. Die Vergärung von Pflanzen (Fermenter-Leckage und Gärrestelagerung) verursacht nur 3 % der Methanemissionen, zeigt aber steigende Tendenz.

Die Bearbeitung und Nutzung landwirtschaftlicher Böden war 2016 für den Großteil der Lachgasemissionen aus der Landwirtschaft verantwortlich. Diese sind überwiegend auf Emissionen aus der Ausbringung von Mineral- und Wirtschaftsdünger (45 %), indirekte Lachgasemissionen2 (19 %) sowie das Wirtschaftsdüngermanagement (15 %) zurückzuführen. Durch die Ausbringung und Lagerung von Energiepflanzengärresten wurden 2016 7 % der gesamten Lachgasemissionen verursacht.

Der Anteil von Methan- und Lachgasemissionen an den gesamten Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg lag 2016 bei 9 %. Der Großteil dieser Klimagase ist auf die landwirtschaftlichen Aktivitäten (66 %), gefolgt von energiebedingten Emissionen (17 %) und Abfall- und Abwasserwirtschaft (16 %) zurückzuführen. 57 % der gesamten Methanemissionen und 80 % der Lachgasemissionen werden von der Landwirtschaft verursacht.

1 Kohlendioxid, Methan und Lachgas. Die Treibhausgase zeigen unterschiedliche Klimawirksamkeit. Methan ist 25-fach und Lachgas sogar 298-fach klimaschädlicher als Kohlendioxid.

2 Deposition und Auswaschung

Weitere Informationen: Methodische Hinweise

Die landwirtschaftlichen Emissionen umfassen nur die nicht-energiebedingten Emissionen wie z.B. direkte Emissionen aus der Tierhaltung, Düngerwirtschaft sowie Nutzung landwirtschaftlicher Böden. Emissionen aus dem Energieverbrauch in landwirtschaftlichen Maschinen oder Trocknungsanlagen werden hier nicht berücksichtigt. Diese sind dem Sektor »sonstiger Verkehr« bzw. »Haushalte und Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und übrige Verbraucher (GHD)« zugeordnet.

Auch die Emissionen aus der Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft werden hier nicht betrachtet. Die Berechnungen der Treibhausgas-Emissionen werden jährlich an die Berichterstattung des Bundes angepasst. Für die Berechnung der Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft für Baden-Württemberg wurden die Emissionsdaten aus dem Thünen-Report 57 verwendet (Quelle: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei (TI) (2018): Berechnung von gas- und partikelförmigen Emissionen aus der deutschen Landwirtschaft 1990 – 2016. Report zu Methoden und Daten (RMD) Berichterstattung 2017. Thünen-Report 57.
statistik-bw
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