Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.11.2019 | 12:21 | Klimaschutz 

Treibhausgase in der Atmosphäre nehmen weiter zu

Genf - Die Konzentration klimaschädlicher Treibhausgase in der Atmosphäre nimmt weiter bedrohlich zu.

CO2-Konzentration Treibhausgase
Die Abholzung der Regenwälder und der massive Gebrauch von Dünger tragen laut einem Bericht mit dazu bei, dass die Menge klimaschädlicher Treibhausgase weiter zunimmt. Einen wichtigen Trend gibt es demnach in den USA. (c) proplanta
Die CO2-Konzentration sei binnen eines Jahres von 405,5 ppm (Teilchen pro Million Teilchen) auf einen Rekordwert von 407,8 ppm gestiegen, teilte die Weltwetterorganisation (WMO) am Montag in Genf in ihrem jährlichen Treibhausgas-Bulletin mit. Die Konzentration des ebenfalls sehr klimaschädlichen Methans stieg demnach auch auf Rekord-Niveau und liegt nun um 259 Prozent über dem Niveau der vorindustriellen Zeit.

Die Entwicklung bedeute, dass künftige Generationen mit ernsten Folgen des Klimawandels wie höheren Temperaturen, mehr Extremwetterereignissen und steigendem Meeresspiegel konfrontiert seien, hieß es von der WMO. «Es gibt keine Anzeichen für eine Verlangsamung des Trends, geschweige von einem Rückgang der Treibhausgas-Konzentrationen, trotz aller Zusagen im Pariser Klimaabkommen», kritisierte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die Staaten müssten endlich handeln und ihren Ehrgeiz im Interesse des künftigen Wohlergehens der Menschheit steigern.

Zwar seien einzelne Länder wie China besonders am Ausstoß von Treibhausgasen beteiligt, es könne aber nur eine globale Lösung für das Problem geben, so Taalas. Im internationalen Vergleich gehöre Europa zu den treibenden Kräften beim Klimaschutz. Trotz des Rückzugs der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen bewege sich dort viel, erklärte Taalas. Nicht zuletzt dank der Anstrengungen von Städten wie New York und Bundesstaaten wie Kalifornien hätten die USA einen guten Teil ihrer im Klimaabkommen bis 2050 versprochenen Ziele bereits erreicht.

Kohlendioxid, das aus der Verbrennung von Öl, Gas und Kohle stammt, sei global weiterhin das bedeutendste Treibhausgas. Auch das Verbrennen und Abholzen der tropischen Regenwälder trage wesentlich zur CO2-Konzentration bei. Methan, das nicht zuletzt bei der Rinderzucht frei wird, gehört zu den Gasen, deren Anstieg sich laut Experten in den vergangenen Jahren beschleunigt hat. Der massive Gebrauch von Dünger sei ein Grund für das Plus bei den Stickoxiden.

Zu den positiven Aspekten zähle, dass die Klima-Diskussion so ernsthaft wie noch nie geführt werde, hieß es. Außerdem sei der Druck auf die Politik hoch, Lösungen zu finden. «Populisten profitieren, wenn man dabei zu radikal ist», warnte Taalas zugleich.

Vom 2. bis 13. Dezember treffen bei der UN-Klimakonferenz in Madrid Vertreter aus 200 Ländern zusammen. Chile hatte die ursprünglich in dem lateinamerikanischen Land geplante Konferenz Anfang November wegen anhaltender politischer Unruhen abgesagt. Spanien war eingesprungen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 EU-Parlament stimmt für strengere Grenzwerte gegen Luftverschmutzung

 Klima-Expertenrat äußert sich zum Treibhausgas-Ausstoß 2023

 EU-Parlament nickt Überwachung von CO2-Entnahme aus Atmosphäre ab

 Leopoldina: CO2-Speicherung auch an Land angehen

 EU-Wettbewerbshüter genehmigen milliardenschwere deutsche Staatshilfen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken