Der vom Bundesamt für Naturschutz (BfN)im neuen Stralsunder Ozeaneum veranstaltete Kongress beschäftigte sich mit der Zukunft der Fischerei in Meeresschutzgebieten der Nord- und Ostsee. "Verschiedene Formen der Fischerei zählen zu den menschlichen Aktivitäten im Meer, die mit erheblichen negativen Auswirkungen auf schützenswerte Arten und Lebensräume verbunden sein können. Dies hat in einigen Meeresgebieten bereits zu einer massiven Übernutzung geführt, die sich auf verschiedene Fischbestände ruinös auswirken. Die Zeit zum Handeln drängt also.", so Dr. Henning von Nordheim, Leiter des Fachgebietes Meeres- und Küstennaturschutz des BfN.
Gerade in den europäischen Natura 2000 Meeresschutzgebieten müssten die Arten und Lebensräume vor den Auswirkungen einer solchen Fischerei geschützt werden.
Die Art und das Ausmaß der Konflikte zwischen der Fischerei und den Schutzzielen in den marinen Natura 2000 Gebieten, wurde im Auftrag des BfN in der dreijährigen Studie "Environmentally Sound Fishery Management in Protected Areas (EMPAS)" des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES, Kopenhagen) untersucht. In Expertenworkshops und zusätzlichen Forschungsprojekten wurden dabei die wesentlichen Konfliktfelder identifiziert und näher untersucht. Es handelt sich um die negativen Auswirkungen der schweren Grundschleppnetzfischerei auf Lebensräume, wie Sandbänke und Riffe und ihre typischen Arten am Meeresboden und um den zu hohen Beifang, z. B. von Seevögeln und Schweinswalen, in der passiven Fischerei.
Auf der Grundlage dieser Analysen wurden erste konkrete Empfehlungen für Managementmaßnahmen entwickelt, um einen auch von den europäischen Richtlinien geforderten günstigen Erhaltungszustand geschützter Arten und Lebensräume in den Meeresschutzgebieten zu erreichen. Diese Empfehlungen werden während des Symposiums mit nationalen und internationalen Fischerei- und Naturschutzfachleuten vorgestellt und diskutiert. (aiz)
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