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18.11.2017 | 07:56 | Klimakonferenz 
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Umweltministerin Hendricks bezeichnet Weltklimakonferenz als erfolgreich

Bonn - Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat die Weltklimakonferenz in Bonn in ihrer Abschlussbilanz als Erfolg bewertet.

CO2-Emissionen
Die Weltklimakonferenz in Bonn hat laut Umweltministerin Hendricks genau das geschafft, was sie erreichen sollte: Ein Entwurf für ein Regelwerk zur Umsetzung des Pariser Abkommens liegt auf dem Tisch. (c) proplanta
Die 195 Staaten hätten Textentwürfe für ein Regelwerk zum Pariser Abkommen erarbeitet und damit die Erwartungen erfüllt. Alle hätten in Bonn dabei sein und mitwirken wollen, letztlich auch die USA, inoffiziell vertreten durch mehrere Bundesstaaten wie Kalifornien. «Das ist der Geist von Paris», sagte die SPD-Politikerin am Freitag.

Beschlossen werden müsse das Regelwerk nun bei der nächsten Weltklimakonferenz in einem Jahr im polnischen Kattowitz. Die Aussage, es habe den Delegationen an Mut gefehlt, sei «schlicht und einfach falsch», sagte Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth. «Wir haben das geliefert, was jetzt erforderlich ist.»

Hendricks bedauerte, dass Deutschland beim Thema Kohleausstieg nicht konkreter geworden sei, was international Kritik auf sich gezogen habe. «Das muss natürlich die Verhandler zu Jamaika auch aufrütteln», sagte die scheidende Ministerin mit Blick auf die laufenden Sondierungsgespräche in Berlin. Es wäre aber «nicht anständig» gewesen, wenn sie der nächsten Bundesregierung hier vorgegriffen hätte.

Hendricks zeigte sich zuversichtlich, dass die künftige Bundesregierung bis zur Klimakonferenz in Kattowitz einen Pfad für den Kohleausstieg vorzeichnen werde. «Das wird die neue Bundesregierung auf jeden Fall machen müssen.»

Bei dem in Arbeit befindlichen Regelwerk geht es vor allem darum, wie der klimaschädliche CO2-Ausstoß von den 195 Ländern künftig gemessen und angegeben werden soll. Alle müssen dabei die gleichen Maßstäbe anwenden. Ziel des Pariser Abkommens ist es, die Klimaerwärmung auf deutlich unter 2 Grad, möglichst sogar 1,5 Grad einzudämmen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace vermisste bei den Verhandlungen in Bonn «Mut und Enthusiasmus». Die stärksten Impulse seien von außen gekommen, etwa von der Länderallianz, die am Donnerstag den Ausstieg aus der Kohle angekündigt habe, kritisierte Greenpeace-Geschäftsführerin Sweelin Heuss.

Ottmar Edenhofer, Chef-Ökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), forderte erneut einen schnellen Kohleausstieg: «Die Welt steckt in der Kohlefalle - und die UN-Klimakonferenz hat daran nichts geändert», kritisierte er. «Aus dieser Kohlefalle muss sich die Menschheit befreien, wenn sie die Kosten des Klimawandels begrenzen will.»

Hendricks lobte die offizielle US-Delegation dafür, dass sie sich professionell verhalten und die Verhandlungen nicht blockiert habe. Die US-Vertreterin Judith Garber wiederholte in ihrer Rede vor dem Plenum die Position, dass die USA dem Abkommen später vielleicht wieder beitreten könnten: «unter Konditionen, die günstiger für das amerikanische Volk sind».

Eine Änderung des Abkommens hatten Deutschland und andere Staaten aber abgelehnt, nachdem US-Präsident Donald Trump den Ausstieg der USA angekündigt hatte. US-Bundesstaaten wie Kalifornien versicherten in Bonn, sie würden das Pariser Abkommen umso entschlossener umsetzen.

Die Konferenz spielte sich jedoch nicht nur im World Conference Center ab, wo die Delegierten verhandelten, sondern auch in der «Bonn Zone». In der Zeltstadt in der Rheinaue fanden viele hundert Veranstaltungen statt. «Ich habe öfter gehört, wie Leute gesagt haben: Hier ist der Geist von Paris zu spüren», sagte Staatssekretär Flasbarth.
dpa
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Kommentare 
cource schrieb am 18.11.2017 09:58 Uhrzustimmen(10) widersprechen(7)
kohleausstieg ist unmöglich, weil u.a. Siemens gerade weltweit 7000 stellen/jobs streichen muss---das system ist am ende und die regierung versucht nun krampfhaft mit rüstungsjobs den crash zu verhindern
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