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24.07.2011 | 08:01 | Umwelt 

Umweltzustand Schweiz: Erfolge und Herausforderungen

Bern/Neuchâtel – Vor dem Jahr 2000 wurden im Umweltbereich zahlreiche Fortschritte gemacht.

Umwelt
Seither gab es gewisse Verbesserungen, jedoch konnten bei Kernthemen wie Klimawandel oder Erhalt der Biodiversität die Ziele nicht erreicht werden. Im Inland steigt der Druck auf die Umwelt weiter an - wenn für manche Bereiche seit einigen Jahren auch etwas abgebremst. Mit den wachsenden Materialimporten nehmen die Auswirkungen im Ausland an Bedeutung zu. Das zeigt der Bericht «Umwelt Schweiz 2011», der gemeinsam vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Bundesamt für Statistik (BFS) erarbeitet wurde.

Im Umweltbereich wurden im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte zahlreiche Fortschritte erzielt: Die Immissionsgrenzwerte der meisten Luftschadstoffe werden heutzutage eingehalten und die Qualität der Oberflächengewässer sowie des Grundwassers ist im Allgemeinen gut. Insgesamt ist die Umweltbelastung durch Schwermetalle, Dioxine, polychlorierte Biphenyle (PCB) und persistente organische Schadstoffe (POPs) zurückgegangen, und die Sanierung der Altlasten schreitet voran. Wie der Bericht aber auch zeigt, wurden die grössten Fortschritte - wie z.B. der Rückgang der Emissionen von Schwefeldioxid (SO2) oder die Abnahme des Phosphorgehalts in Oberflächengewässern - vor dem Jahr 2000 erzielt. Seither hat sich die Situation in manchen Bereichen nicht wesentlich verbessert. So werden die Immissionsgrenzwerte von Feinstaub (PM10), Ozon (O3) und Stickstoffdioxid (NO2) nach wie vor regelmässig und teilweise deutlich überschritten. Oder in Gewässern lassen sich noch immer Mikroverunreinigungen wie Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, Medikamenten oder Reinigungsmitteln nachweisen.


Klimawandel und Biodiversität bleiben Herausforderungen

Bei Kernthemen wie dem Klimawandel oder dem Erhalt der Biodiversität konnten die Ziele bisher nicht erreicht werden. Die von der Schweiz im Rahmen des Kyoto-Protokolls eingegangene Verpflichtung, die Treibhausgasemissionen im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2012 um mindestens 8 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, wurde bisher nicht erfüllt. Hauptursache für die Treibhausgasemissionen ist die Verbrennung fossiler Energieträger. Zwischen 1990 und 2009 ist der Verbrauch von Erdölbrennstoffen um 23 Prozent zurückgegangen. Der Verbrauch von Treibstoffen hingegen hat in derselben Periode um knapp 16 Prozent und derjenige von Erdgas um rund 68 Prozent zugenommen.

Beim Erhalt der Biodiversität konnte der Verlust an Tier- und Pflanzenarten und der Rückgang ihrer Lebensräume nicht gestoppt werden. Verantwortlich dafür sind vor allem die wachsenden Siedlungsflächen, die zunehmende Bodenversiegelung und Zerschneidung der Landschaften, aber auch die intensive Landwirtschaft. Zumindest wurden in jüngster Zeit drei regionale Naturpärke und ein Naturerlebnispark ausgeschieden.


Auswirkungen im Ausland

Jüngste Zahlen zeigen, dass der Druck auf die Umwelt in manchen Bereichen weniger stark zunimmt als noch vor einigen Jahren. Dies trifft insbesondere für die Zersiedelung der Landschaften zu. Aber auch der Anstieg des Energieverbrauchs und die Zunahme der Menge verbrannter Siedlungsabfälle haben sich verlangsamt (für das total der Siedlungsabfälle trifft das nicht zu). Allerdings haben Produktion und Konsum oftmals auch Auswirkungen im Ausland: beispielsweise beim Abbau von Rohstoffen, bei der Herstellung von Produkten oder beim Transport. Diese «indirekte» oder «versteckte» Belastung gewinnt angesichts der zunehmenden Importe immer mehr an Bedeutung. In den letzten Jahren wurden um die 70 Prozent des Schweizer Materialbedarfs vom Ausland gedeckt - Tendenz steigend. (bafu)
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