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09.08.2010 | 21:21 | Flutkatastrophe  

UN vergleichen Fluten in Pakistan mit Tsunami 2004

Islamabad - Die Vereinten Nationen haben die Jahrhundertflut in Pakistan mit dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean Ende 2004 verglichen.

Welle
(c) proplanta
«Bezogen auf die betroffenen Menschen ist diese Flut schlimmer als der Tsunami», sagte der Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), Maurizio Giuliano, am Montag in Islamabad. «Wir schätzen auf Basis der Zahlen der Nationalen Katastrophenschutzbehörde, dass 13,8 Millionen Menschen betroffen sind.» Die entsprechende Zahl bei der Flutwelle in Asien Ende 2004 habe bei fünf Millionen gelegen. In Pakistan kosteten die Fluten bislang mehr als 1.800 Menschen das Leben.

Beim Tsunami starben dagegen 230.000 Menschen, die Opferzahl lag also über 120 Mal höher. Millionen Menschen wurden damals obdachlos, Küstenstriche in mehreren Ländern wurden völlig zerstört. Heftige Regenfälle behinderten am Montag weiter die Rettungsarbeiten bei der Jahrhundertflut im Norden Pakistans. Hubschrauber in der am schwersten betroffenen Provinz Khyber Pakhtunkhwa mussten erneut am Boden bleiben.

«Rund 40 Militärhubschrauber nahmen an der Rettungs- und Hilfsoperation teil, aber wir mussten die Flüge wegen Regen stoppen», sagte ein Armeesprecher. Auch sechs Hubschrauber der US-Armee in Afghanistan, die für Rettungsarbeiten im Nachbarland eingesetzt werden, konnten wegen des schlechten Wetters nicht fliegen. Der Journalist Shehzad Alam berichtete aus der Stadt Mingora im Swat-Tal, es gebe dort einen akuten Mangel an Lebensmitteln. «Die meisten Lebensmittelreserven sind zerstört, und was auf dem Markt übrig ist, ist so teuer, dass es sich gewöhnliche Leute nicht leisten können», sagte Alam. In den Dörfern, wo die Menschen zu verhungern drohten, sei die Lage noch schlimmer. Das gelte besonders für Teile von Swats Nachbardistrikt Shangla. Neue Regenfälle zerstörten in Khyber Pakhtunkhwa weitere Brücken und Straßen.

Hochwasser erschwerte den Einsatz von Booten für die Rettungsarbeiten, Helfer setzten Esel und Maultiere ein. Nach Medienberichten starben erneut Dutzende Menschen. Die überfluteten Gebiete sind oft komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Nothilfeteams von «Save the Children» erreichten manche Gebiete im Nordwesten des Landes nach eigenen Angaben erst nach tagelangen Trecks mit Maultieren. Die Hilfsgüter seien meist die ersten gewesen, die die Menschen dort erhalten hätten. Die Kindernothilfe hat unterdessen ihre Soforthilfe für die Flutopfer aufgestockt. «Die Menschen dort sind nun dringend auf internationale Unterstützung angewiesen», sagt Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstand des Hilfswerks. (dpa)
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