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03.09.2015 | 11:30 | Wetterextreme 

Unerfreuliche Wetterbilanz eine Folge des Klimawandels

Stuttgart - Der Klimawandel ist kein abstraktes Szenario mehr, er wird Realität. Die Wetterbilanz der letzten Jahre ist unerfreulich: 2011 Nachtfröste im Weinbau, 2012 Hagel im Südschwarzwald, 2013 enorme Schäden durch schneeballgroße Hagelkörner in und um Reutlingen, 2014 als bisher heißestes Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und 2015 die Dürreperiode.

Wetterextreme
(c) valdezrl - fotolia.com
 "Das sind die Vorboten eines Klimawandels, der in vollem Gange ist. Ich sehe mit Sorge, dass diese Wetterextreme schon jetzt die Landwirtinnen und Landwirte um Teile der Ernte bringen und dem Ökosystem Wald zusetzen. Deswegen dürfen wir nach der Dürre nicht zur Tagesordnung übergehen.

Wir müssen den Klimaschutz in der Politik schnell und konsequent weiter umsetzen, um die Schäden für Landwirtschaft und Natur abzumildern. Nur so kann es noch gelingen, den Klimawandel zu stoppen“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde am Donnerstag (3. September) mit Blick auf die laufenden Vorbereitungen zur nächsten UN-Klimakonferenz in Paris, die im Dezember mit einer Abschlussrunde der Staats- und Regierungschefs enden wird.

Kampf gegen Klimawandel ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe

„Klar ist, dass Baden-Württemberg alleine das Klima nicht retten kann. Der Kampf gegen den Klimawandel ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und zwar global. Genau deswegen kommt es auch auf unseren Beitrag an“, so Bonde. Baden-Württemberg habe die Förderprogramme für Land- und Forstwirtschaft am Klimaschutz ausgerichtet, so dass besonders umweltfreundliche Bewirtschaftung mit geringerer Kohlendioxid-Freisetzung finanziell honoriert wird. „Verbraucherinnen und Verbraucher können beim Einkaufen darauf achten, regionale Qualitätsprodukte zu kaufen. Das gilt auch für größere Investitionen: Immer mehr Bauträger entscheiden sich für die klimaschonende Holzbauweise - vorzugsweise mit Holz aus einheimischer, nachhaltiger Forstwirtschaft“, so Bonde.

Land- und Forstwirtschaft müssen sich anpassen

Darüber hinaus sei die Anpassung der Land- und Forstwirtschaft an den Klimawandel eine Notwendigkeit, um Folgen von Wetterextremen zumindest teilweise aufzufangen. „Deshalb entwickeln wir im Staatsforst seit Jahren die Nadelwälder schrittweise hin zu klimastabileren Mischwäldern. Unsere landwirtschaftlichen Anstalten betreiben Forschung zu klimastabilen Sorten in der Landwirtschaft - von Feldfrüchten bis zum Weinbau“, so Bonde.

Auch neuen Schädlingen müsse sich die Bewirtschaftung stellen, sagte Bonde. „Aus wärmeren Klimazonen zugewanderte Schädlinge wie die Kirschessigfliege können zunehmend auch bei uns überleben und teilweise sogar überwintern. Wegen der längeren Vegetationszeiten können auch bekannte Schädlinge wie der Borkenkäfer mehr Generationen als bisher durchlaufen und dadurch auch größeren Schaden anrichten“, so Bonde abschließend. (MLR-BW)
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