Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
27.06.2016 | 02:31 | Unwetterschäden 

Unwetter überschwemmt Teile von Bayern und NRW

München / Hamminkeln - Nach der Hitzewelle hat eine Unwetterfront mit Gewittern, starken Regenfällen, Sturmböen und Hagel in Teilen Bayerns zu massiven Schäden geführt.

Unwetterschäden in Bayern
Gewitter und Starkregen haben im Freistaat zu vielen Noteinsätzen geführt. Im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Dort bangten Helfer sogar um eine Klinik. Die gute Nachricht vom Wetterdienst: Die Lage beruhigt sich. (c) proplanta
Vor allem in den Abendstunden von Freitag und Samstag mussten Polizei und Feuerwehr mehrere Hundert Mal ausrücken. Besonders hart traf es Schwaben und Niederbayern.

In Obernzell (Landkreis Passau) zog sich ein Mensch leichte Verletzungen zu, als ein Baum auf ein Auto stürzte. Im Landkreis Freyung-Grafenau erlitt eine Frau einen Stromschlag; auch sie wurde leicht verletzt.

Im ihrem Landkreis wurde gar Katastrophenalarm ausgelöst - «wegen sintflutartiger Regenfälle mit großflächigen Überschwemmungen, Unterspülungen und Hangabrutschen, die zu erheblichen Sachschäden geführt haben», wie eine Polizeibeamtin vor Ort sagte. Am schwersten betroffen war dort wiederum die Stadt Waldkirchen.

Die Flutschäden legten Teile des örtlichen Krankenhauses lahm. Wassermassen seien nicht nur in die Notaufnahme, sondern auch in benachbarte Operationsräume eingedrungen, berichtete der Landrat des Landkreises Freyung-Grafenau, Sebastian Gruber (CSU). «Das Krankenhaus konnte deshalb zeitweise keine Notfallpatienten aufnehmen.»

Auch in anderen Teilen Niederbayerns machte der Starkregen am Samstagabend Straßen unbefahrbar, flutete Keller und bereitete einem Volksfest in Straubing ein vorzeitiges Ende. Blitze schlugen in Gebäude ein, richteten aber keinen großen Schaden an. Kleinere Orte waren vorübergehend ohne Strom.

In Obernzell (Landkreis Passau) stürzte ein Baum auf ein Auto und verletzte einen Insassen leicht. Wasser und Schlamm standen auf den Straßen teilweise bis zu einem Meter hoch, nachdem ein Bach über die Ufer getreten war. Im östlichen Landkreis Passau waren der Feuerwehr zufolge sieben Gemeinden von dem heftigen Unwetter betroffen, über 500 Häuser seien beschädigt worden. Bei vielen lief der Keller voll.

Am stärksten wütete das nächtliche Unwetter in Waldkirchen. In dem Ort, in dem es praktisch keine größeren Gewässer gibt, die über die Ufer treten könnten, seien die Wassermassen von den Hängen herabgestützt, berichtete der Landrat. Sie hätten binnen kurzer Zeit Straßen, Keller, Wohnungen und Gewerberäume überflutet. «Ein Bewohner hat mir erzählt: Innerhalb von 15 Minuten war sein Keller bis zur Decke mit Wasser gefüllt», erzählt Gruber.

Auch im schwäbischen Lindau, Oberstaufen und im Landkreis Neu-Ulm standen zahlreiche Keller unter Wasser, nachdem es am Freitagabend heftige Gewitter gegeben hatte. Mehrere Bäume stürzten um, wie die Polizei am Samstag mitteilte. In Senden schlug ein Blitz in den Dachstuhl eines Hauses ein, der zu brennen begann.

Auf bayerischen Seen - darunter Bodensee, Ammersee, Starnberger See, Chiemsee und Wörthsee - kenterten seit Freitag mehrere Boote oder gerieten in Seenot. Der Sturm verursachte zudem hohen Sachschaden im Lindauer Segelhafen, wo Boote losgerissen und der Steg beschädigt wurden.

In der Nacht zum Sonntag beruhigte sich das Wetter allmählich. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab Entwarnung: Mit Unwettern müsse in Bayern vorerst nicht mehr gerechnet werden. Allerdings sollte es in der Nacht zu Montag zwischen Alpenrand und Bayernwald erneut zu teils kräftigen Regenschauern kommen. In den folgenden Tagen erwartete der DWD wechselhaftes Wetter mit Schauern, einzelnen Gewittern und Sonne.
dpa
zurück
Seite:12
weiter
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Aprilwetter zeigt sich kühl und regnerisch

 Nasskaltes Wetter im Südwesten - Regen, Graupel und im Bergland Schnee

 Unwetter in Deutschland wütet in der Nacht zum 15. April 2024

 Sturmböen und Gewitter erwartet

 Unwetter treffen Finanzkonzern W&W deutlich - Gewinnaussichten mau

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken