Vor allem vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume sorgten für viel Arbeit. Am Abend waren zeitgleich rund 650 Feuerwehrleute, 50 THW-Helfer und 30 Rettungkräfte im Einsatz, wie der Feuerwehrverband des Bodenseekreises mitteilte.
In vier Stunden fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (
DWD) zum Teil 120 Liter Regen pro Quadratmeter. «So viel Regen fällt in manchen Orten im Monat», sagte ein Meteorologe des DWD.
Umgestürzte Bäume beschädigten Fahrzeuge und blockierten zeitweise mehrere Straßen. Der Riedleparktunnel in Friedrichshafen war auch am Sonntagmorgen wegen
Überflutung gesperrt. Auch die Einsatzkräfte im Bodenseekreis waren weiterhin gefordert.
Allein in Friedrichshafen mussten die Einsatzkräfte während der Nacht und in den Morgenstunden etwa 360 mal ausrücken, wie der Sprecher der Kreisfeuerwehr, Christian Gorber, auf Anfrage mitteilte. Zahlreiche Schäden würden erst am Morgen entdeckt.
«Wir hatten bis jetzt insgesamt 485 gemeldete Einsätze. Wahrscheinlich wird sich die Zahl am Ende auf über 500 erhöht haben», prognostizierte Gorber. Der Feuerwehrmann nannte die Wucht und die Auswirkung der
Unwetter «außergewöhnlich», da diese in Wellen und mit starker Intensität aufgetreten seien.
In Villingendorf (Kreis Rottweil) schlug ein Blitz in den örtlichen Bauhof ein. Der Brand war Polizeiangaben zufolge aber schnell gelöscht. In Eriskirch (Bodenseekreis) brannte ein Dachstuhl ebenfalls wegen Blitzschlags. Nach Polizeiinformationen wurde bei den Unwettern niemand verletzt. Angaben zum entstandenen Sachschaden gab es zunächst nicht.
Auch im Laufe des Sonntags hielten Unwetter den Südwesten in Atem. Wie ein Meteorologe des Deutsche Wetterdienstes auf Anfrage sagte, drohten im ganzen Land Sturmböen, Gewitter,
Hagel und erneut Starkregen. Während die Unwetter im Süden schon bis zur Mittagszeit einsetzten, war der Norden erst im Laufe des Nachmittags betroffen.