Sowohl für die heiße als auch die kühle Luft habe Tief «Ela» im Westen gesorgt, erläuterte der Meteorologe Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Dienstag.
Zunächst sog das Tief an seiner Ostseite während der Pfingsttage aus Süden heiße Luft nach Deutschland, die Hoch «Wolfgang» bis auf 37 Grad aufheizte. Dann bildete sich ein Randtief über dem Ärmelkanal, «Ela II», dessen Frontensystem kühle Luft antransportierte. Die Natur habe immer das Bestreben, solche Gegensätze auszugleichen, «und dann knallt es», sagte Ruppert.
Die feucht-heiße Luft sei nach oben gestiegen, Gewitterzellen bildeten sich. Diese Gewitterzellen entwickelten eigene Zirkulationen mit starken Böen. Nach DWD-Angaben wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 144 Kilometern pro Stunde gemessen. «Das ist selten», sagte Ruppert.
Wetterlagen wie die am Montagabend kämen aber häufig vor. Im Schnitt 20 bis 40 Gewitter gibt es laut
DWD in Deutschland an einem Ort pro Jahr, die meisten im Sommer. Begleiterscheinungen sind häufig Sturm- oder Orkanböen und starke Niederschläge, als Regen oder Hagel.
Rund zwei Millionen
Blitze entladen sich in Deutschland jedes Jahr. Jeder von ihnen setzt in einer Art Kurzschluss gewaltige Energie frei. Die weitaus meisten Blitze treffen die Erde aber nicht, sondern gehen von Wolke zu Wolke. Laut DWD sind 200.000 bis 400.000 der Blitze sogenannte Erdblitze. (dpa)