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05.06.2023 | 15:15 | Kalifornische Kondore schützen 

USA planen erste Vogelgrippe-Impfung für freilebende Wildvögel

New York - Zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Kalifornischen Kondore wollen die USA erstmals freilebende Wildvögel gegen die derzeit in bislang unbekanntem Ausmaß grassierende Vogelgrippe impfen.

Impfung
(c) llandrea - fotolia.com
Die Notfallzulassung für eine solche Impfung sei von den Behörden erteilt worden, teilte das US-Landwirtschaftsministerium mit.

Es wäre die weltweit erste Impfung von freilebenden Wildvögeln gegen die Vogelgrippe, wie das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit in Greifswald der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Zunächst sollte der Impfstoff allerdings noch an Rabengeiern getestet werden.

Der Kalifornische Kondor (Gymnogyps californianus) ist mit einer Flügelspannweite von fast drei Metern der größte Vogel Nordamerikas - und wurde mit großer Mühe vor dem Aussterben gerettet. Im 20. Jahrhundert machten Menschen Jagd auf die Groß-Geier und rotteten sie fast aus. 1984 wurden die letzten acht natürlich vorkommenden Exemplare eingefangen, damit sie sich in Zoos vermehren konnten.

Anfang der 1990er Jahre wurden die ersten Tiere in Arizona und Kalifornien wieder ausgewildert, inzwischen leben rund 600 in freier Wildbahn. An der derzeit grassierenden Vogelgrippe, der weltweit schon viele Millionen Tiere erlegen sind, sind US-Behörden zufolge auch mehr als ein Dutzend der Kondore gestorben.

Die Impfung könne bei den Kondoren eine «sehr interessante Option» sein, sagte Timm Harder, der Leiter des Nationalen Referenzlabors für Aviäre Influenza am Friedrich-Loeffler-Institut. Allerdings müsste einiges dabei bedacht werden - beispielsweise die oft ungeklärte Verträglichkeit und die nicht lange anhaltende Immunität.

In kleinerem Ausmaß habe es ähnliche Impfungen bereits in Zoos und Tierparks unter anderem in Deutschland sowie bei gehaltenem Geflügel in vielen Ländern außerhalb Europas und Nordamerikas gegeben, etwa in China.
dpa
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