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03.06.2016 | 15:46 | Flutkatastrophe 

Vermaisung mit Schuld am Hochwasser-Desaster in Niederbayern?

München - Nach Ansicht von Umweltschützern spielt bei der Flutkatastrophe in Niederbayern auch die industrielle Landwirtschaft und der Verlust von Wiesen und Weiden eine Rolle. Besonders der Mais, der einen Anbauschwerpunkt in der vom Hochwasser betroffenen Region hat, steht in der Kritik.

Flutkatastrophe Niederbayern
(c) proplanta
Früheres Grün- und Weideland als Rückhaltefläche für Wasser sei immer mehr in Acker vor allem für den Maisanbau umgewandelt worden, sagte der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Komme der Regen, werde die fruchtbare Ackerkrume einfach weggeschwemmt. «Der Boden wird abgeschwemmt. Das sind die braun-gelben Fluten, die man dann in den Bächen und Flüssen sieht.» Mit den Biogasanlagen steige der Druck auf die Fläche. Gerade Mais dient neben Futter als Energiepflanze. Zudem wird gerade als Folge des Maisanbaus der Boden verdichtet. Der Boden hat damit weniger Aufnahmekapazitäten für Niederschläge. «Wir müssen den Mais reduzieren und bodenverträglichere Pflanzen anbauen», sagte Weiger, der auch Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern (BN) ist.

Das Hochwasser zeige einmal mehr, dass das vordringliche Ziel der Klimaschutz sein müsse. «Hoffentlich merken es nun die Letzten, dass wir uns mitten im Klimawandel befinden - und dass die Niederschläge immer unberechenbarer und größer werden.» Die Politik müsse erkennen, dass eine Begrenzung der Klimaerwärmung um 1,5 Grad bis 2015 «kein Luxusziel» sei, sondern «ein schlichtes Ziel, um das Überleben zu sichern».

dpa
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